Geld wird ins Wasser gebracht
Stadtbad Tiergarten wird für zwölf Millionen Euro saniert
Sportstaatssekretär Aleksander Dzembritzki (SPD) freut sich über den „Mentalitätswechsel“ im Abgeordnetenhaus. Dank eines Umdenkens fließen in den kommenden drei Jahren rund 60 Millionen Euro in die Sanierung und Modernisierung Berliner Schwimmbäder.
„Geld wird ins Wasser gebracht“, formuliert es Dzembritzki. Zu den drei Projekten, die in erster Linie von diesen Investitionen profitieren, gehört das Stadtbad Tiergarten. Die Bauarbeiten im Stadtbad Tiergarten in der Seydlitzstraße 7 beginnen voraussichtlich schon in diesem Juni. Es ist nach den Worten des Berliner Bäderchefs Andreas Scholz-Fleischmann „uralt“ und benötigt eine umfangreiche und grundlegende bauliche und technische Instandsetzung. Gleichzeitig soll es für die Badegäste attraktiver gemacht werden.
Ein neues Außenbecken entsteht
Im Detail bedeutet das: Das Stadtbad wird barrierefrei ausgebaut. Alles, was an Technik im Keller ist, wird erneuert. Das Bad erhält zwei getrennte Wasserkreisläufe. Zur neuen Ausstattung der Schwimmhalle gehört dann auch eine wintergartenähnliche Öffnung nach draußen. Die Becken erhalten eine neue Beleuchtung. Am Sprungbecken ist eine Kletterwand vorgesehen. Die Gastronomie wird vergrößert. Und es wird ein neues Außenbecken geschaffen. Das Obergeschoss des Stadtbades mit den Wannenbädern aus den achtziger Jahren wird entkernt und später „für eine schwimmbadnahe Nutzung Richtung Gesundheit“ vermietet, so der Sprecher der Berliner Bäder-Betriebe (BBB), Matthias Oloew.
Die Kosten für die Baumaßnahme belaufen sich auf rund 12,1 Millionen Euro. In diesen Betrag nicht eingerechnet ist das Außenbecken. Es wird vom Bezirk Mitte finanziert.
Ausweichen nach Wedding
„Die Berliner gehen gerne um die Ecke in ihr Bad“, weiß Staatssekretär Dzembritzki. Darauf müssen die Moabiter jedoch für mindestens zwei Jahre verzichten. Solange das Stadtbad Tiergarten aufgrund der Bauarbeiten geschlossen ist, bleibt im Bezirk nur der Weg ins Kombibad an der Seestraße in Wedding. Für die kalte Jahreszeit planen die Bäderbetriebe hier, über den beiden Außenbecken Traglufthallen zu errichten. Was diese Übergangslösung kosten wird, vermag der BBB-Vorstandsvorsitzende Andreas Scholz-Fleischmann noch nicht zu beziffern. „Wir sind noch am Rechnen.“
Nach der Modernisierung sollen die Eintrittspreise im Stadtbad Tiergarten stabil bleiben. „Niemand will die Preise erhöhen“, versichert Staatssekretär Aleksander Dzembritzki. Und wer weiß, vielleicht werden nach der Modernisierung sogar die Öffnungszeiten verlängert. Wenn die Berliner Bäder-Betriebe ausreichend Personal finden. Auch dafür ist künftig Geld vorhanden. Doch es mangelt an Fachangestellten für Bäderbetriebe. Bäderchef Scholz-Fleischmann sucht nach neuen Mitarbeitern und ist dabei, 24 Rettungsschwimmer einzustellen. Die können mit einer Fortbildung zu Bäderfachangestellten aufsteigen.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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