Ein Ort nur für junge Leute
Stephanplatz soll einen Jugendplatz bekommen
Auf dem Stephanplatz ist ein Jugendplatz geplant. Mit schönerem Bolzplatz, Sprayerwand und Sitzpodesten. Baustart soll im kommenden Jahr sein.
Der Stephankiez soll einen Platz nur für Jugendliche bekommen. Denn die haben im eng bebauten Wohnviertel kaum Alternativen zum „Abhängen“ unter freiem Himmel. Geplant ist der Jugendplatz auf dem Stephanplatz zwischen Stephanstraße und Havelberger Straße. Dort gibt es zwar bereits einen Bolzplatz zum Kicken und für Basketball. Doch der ist den jungen Leuten nicht attraktiv genug. Zu harter Belag, zu dunkel, keine Bänke. Viele weichen daher auf den benachbarten Spielplatz aus, was häufig zu Konflikten und abendlichen Platzverweisen der Polizei führt.
Um herauszufinden, was genau die Jugendlichen wollen, hat der Verein Moabiter Ratschlag eine Umfrage gestartet, Gespräche geführt und Jugendliche zu einem Workshop eingeladen. Dabei wurde deutlich: „Die Jugendlichen brauchen ihren eigenen Ort, wo sie keiner stört“, sagte Sabine Franz-Winkler vom Kinder- und Jugendbüro des Moabiter Ratschlags bei einem Rundgang durch den Stephankiez. „Darum planen wir einen Jugendplatz und keinen Mehrgenerationenplatz.“
Was sich die jungen Leute auf ihrem Jugendplatz wünschen, sind WLAN, ein Trinkbrunnen, Fußbälle, ein Billardtisch und Kickertisch, Tischtennisplatte, Aschenbecher, Leuchten, Toiletten, eine Ausleihe von Spielgeräten und eine legale Sprayerwand. Für den umzäunten Bolzplatz wollen sie einen neuen Belag und ein abgegrenztes Spielfeld für die Basketballer. Damit die Fußballer nicht stören. Das Areal hinter dem Bolzplatz beschreiben die Jugendlichen als Angstraum, weil sich dort oft Obdachlose und Drogenkonsumenten aufhalten. Bänke und Licht könnten daraus eine Chillecke machen. Vor dem Bolzplatz sollten weitere Bänke stehen, vielleicht auch ein Trampolin, Sitzpodeste, Liegen und eine Hängematte.
Fast alle Ideen hat der Moabiter Ratschlag in die Planung aufgenommen, dazu mehr Grün, Fahrradstellplätze und Mosaikpflaster. Für die Ausleihe der Spielgeräte könnte der Container am Spielplatz reaktiviert werden. Dort wurde früher schon Spielzeug ausgegeben. Doch dafür muss sich erst noch ein Träger finden.
Die Fördermittel für den Jugendplatz aber sind schon sicher. 300.000 Euro sollen dafür aus dem Bundesprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ fließen. Projektpartner sind der Verein Gangway Tiergarten, das Straßen- und Grünflächenamt Mitte, das Quartiersmanagement Moabit-Ost und die Landschaftsarchitekten der Birgit Teichmann GmbH. Der Baubeginn ist auf Anfang 2024 terminiert. „Wir hoffen, dass es schnell geht“, so Sabine Franz-Winkler. Bis zum nächsten Sommer soll der Jugendplatz fertig sein.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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