Der unbekannte Kontinent
Das Afrika-Haus feiert als Ort der Begegnung und politischen Bildung 25 Geburtstag

2018 feiert das Afrika-Haus sein 25. Jubiläum. Herz und Seele des Orts für kulturellen Austausch und politische Bildung ist Oumar Diallo.

Der gebürtige Guineer, der in Frankreich Soziologie studierte und seinem Bruder Anfang der 90er-Jahre nach Berlin folgte, gründete am 6. November 1993 den gemeinnützigen Verein Farafina, in der Malinke-Sprache "Afrika", und das Afrika-Haus. Zunächst war die Bochumer Straße 25 Restaurant und Begegnungsstätte für Afrikaner in Berlin. Bald stellte Oumar Diallo aber fest, dass wenig über Afrika bekannt ist und der Kontinent meist mit Hungersnöten assoziiert wird. Diallo wollte zeigen, wie er Afrika sieht.

Das Afrika-Haus wurde zu einer Institution in Berlin. Mittels der jährlich über 300 Veranstaltungen, mittels Lesungen, Vorträgen, Filmen, Theateraufführungen, Diskussionsrunden, Musikveranstaltungen, Ausstellungen und Workshops ist es Oumar Diallo, seinem Team und den vielen Unterstützern gelungen, Geschichte und Gegenwart Afrikas vorzustellen, aktuelle Probleme zu thematisieren und mögliche Lösungen aufzuzeigen sowie den Austausch zwischen Menschen unterschiedlichster Kulturen zu fördern. Nicht umsonst erhielt der Farafina-Trägerverein im Jahre 2003 den Integrationspreis der Bezirksverordnetenversammlung und vor zwei Jahren einen Hauptstadtpreis für Integration und Toleranz der Initiative „Hauptstadt Berlin“.

Das Afrika-Haus, das sich ohne staatliche Unterstützung trägt, kooperiert mit den Jobcentern. Es ist regelmäßig „Einsatzort für sogenannte finanzierte Bürgerarbeit beziehungsweise Arbeitsgelegenheiten“, wie Oumar Diallo erläutert. „Auch Studierende können hier bei Interesse ihre Praktika absolvieren.“ Seit Anfang 2016 arbeiten vier vom Jobcenter finanzierte Helfer im Afrika-Haus mit.

Vor zehn Jahren hat Oumar Diallo das Restaurant aufgegeben, um sich ganz auf die Aufarbeitung kolonialer Geschichte in Berlin, auf Politik, Literatur und Philosophie Afrikas und die afrikanisch-europäischen Beziehungen zu konzentrieren. Ergebnis dieser Arbeit ist die erste Dauerausstellung im Afrika-Haus. Ihr Titel: „Berlin: Eine (post-)koloniale Metropole als ein Beitrag zur geschichtswissenschaftlichen Aufarbeitung“.

Das Afrika-Haus befindet sich in der Bochumer Straße 25. Weitere Informationen unter Tel. 392 20 10 und auf www.afrikahaus-berlin.de.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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