Paulo-Freire-Berufsfachschule ist „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

Moabit. Vielfalt ist ein Gewinn. Davon ist die kleine Berufsfachschule „Paulo Freire“ der gemeinnützigen Organisation „Zentrum Überleben“ für Überlebende von Folter und Kriegsgewalt in der Turmstraße überzeugt. Dafür hat sie den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ erhalten.

Der Titel ist keine Auszeichnung, auf der sich eine Schule ausruhen kann. Vielmehr unterschreibt die Schulgemeinschaft, mindestens 70 Prozent der Beteiligten müssen es sein, eine Selbstverpflichtung, Verantwortung für das Klima an der Schule und in ihrem Umfeld zu übernehmen. Gegen Ausgrenzung und Diskriminierung hat schon der Namensgeber der Schule, der brasilianische Pädagoge Paulo Freire (1921-1997), gekämpft. Nach seinem Alphabetisierungskonzept in den 60er-Jahren lernten Millionen von Menschen des südamerikanischen Landes binnen kurzer Zeit lesen und schreiben und erhielten damit das Wahlrecht.

Derzeit werden an der Moabiter Berufsfachschule 92 junge Frauen und Männer zu Sozialassistenten in der Pflege ausgebildet. Die meisten haben einen Fluchthintergrund. Die Ausbildung soll ihnen den Schritt in die Arbeitswelt ermöglichen. Das Engagement der Schule unterstützen zwei Paten. Khaled Davrisch von „Jugendliche ohne Grenzen“ sagt: „Es gibt keinen besseren Ort als Schule, um Rassismus schon in den Anfängen entgegenzuwirken.“ Denn Schule sei der Ort, an dem sich alle wohlfühlen und niemand ausgegrenzt werden sollte.

Der andere Pate Mohammed Jouni, Vorstandsmitglied im Bundesfachverband „Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“, meint: „Der Kampf gegen Faschismus und Rassismus und für Menschenrechte dauert an und muss immer wieder und besonders an Schulen thematisiert werden.“ Dazu eigne sich die Paulo-Freire-Schule wunderbar. „Diese Schule setzt sich seit ihrer Gründung aktiv für von Rassismus betroffene Menschen ein und ergreift für sie Partei“, so Jouni. Sanem Kleff, Leiterin des Courage-Netzwerks, sagt über den Beitritt der kleinen Schule zum Netzwerk: „Sie leistet einen konkreten Beitrag dazu, dass gesellschaftliche Teilhabe gelingt.“ Sie vermittle Zugezogenen eine Ausbildung und gebe ihnen damit eine berufliche Perspektive. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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