Aktion gegen Fahrradklau von Polizei und Quartiersmanagement
Moabit. Der Polizeiabschnitt 33 sieht sich im Kiez so manchen Problemen gegenüber, weshalb der Präventionsbeauftragte Karl Bösel sagt: „Wir brauchen innovative Ideen.“ Eine davon ist das Projekt „Suche Anschluss“. Das berlinweit erste seiner Art wurde am 7. Januar vorgestellt.
Inspiriert von einem schwedischen Möbelhaus haben Polizeioberkommissar Bösel und das Quartiersmanagement (QM) Moabit West einen orange-rot-lila-blauen Klebestreifen entwickelt. Er trägt den Slogan „Suche Anschluss“. 50 Stück wurden bisher produziert. Den ersten klebten Karl Bösel und QM-Mitarbeiterin Zeinab Hammoud auf einen Fahrradbügel direkt vor dem QM-Büro in der Rostocker Straße 3. Sobald es die Witterung zulässt, werden zwei „Kiezläufer“ die übrigen Streifen mit dem wortspielenden Spruch auf Fahrradbügel im Viertel anbringen.
Die Streifen werden durch ihre optische Gestaltung hoffentlich nicht nur für eine Identifikation der Bewohner mit „ihrem“ Kiez sorgen. Hauptziel der Aktion ist es, Fahrradfahrer für den Diebstahlschutz zu sensibiliseren, für eine bessere Sicherung der liebgewonnenen Drahtesel zu werben und damit ganz Moabit West sicherer zu machen. „Wenn die Idee funktioniert, wollen wir dafür auch in anderen Kiezen werben“, sagt Polizeioberkommisssar Bösel.
Fahrraddieben werde es viel zu einfach gemacht, sagt Karsten Gräfe, Direktor des Polizeiabschnitts 33. Die Polizeibeamten machen im Kiez regelmäßig die Beobachtung, dass ein Fahrrad nur mit einem Schloss um Rahmen und Hinterrad gesichert ist. Das reiche nicht aus, sagt Polizeidirektor Gräfe. Häufig sei das verwendete Schloss zudem qualitativ unzureichend.
Karsten Gräfe empfiehlt, sein Fahrrad mit einem kompakten Falt-, einem dicken Ketten- oder einem massiven Bügelschloss an einen Bügel, Baum oder Masten anzuschließen. Sollte es doch einmal zu einem Diebstahl kommen, bittet die Polizei um eine Anzeige mit Angabe der Fahrradrahmennummer. Würden die Diebe geschnappt, könnten die Beamten mithilfe der Nummer nachweisen, dass das Fahrrad gestohlen worden ist.
Bedauerlicherweise ist die Aufklärungsquote bei monatlich 50 bis 100 gestohlenen Fahrrädern in ganz Moabit „nicht sehr gut“. Genau beziffern will der Polizeiabschnitts-Chef die Quote nicht. „Im einkommensschwachen Moabit tut es weh, wenn das Rad abhanden kommt“, sagt Karl Bösel.
Die Berliner Polizei bietet zudem eine Fahrradcodierung an. Die Nummer wird aus Zeit- und Kostengründen aber nicht mehr in den Rahmen gefräst. Vielmehr, so Bösel, werde ein Barcode aufgeklebt. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.