Ein schlechter Scherz: Schultheiss Quartier: Gestohlene Kupferkessel werden nicht ersetzt

Auf Kupferkessel wie diesen haben es Metalldiebe besonders abgesehen. | Foto: KEN
2Bilder
  • Auf Kupferkessel wie diesen haben es Metalldiebe besonders abgesehen.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Moabit. Als „eher schlechten Scherz“ hat Frank Bertermann (Grüne), Quartiersrat und Stadtentwicklungsausschuss-Vorsitzender in der vorhergehenden BVV, den Schlussbericht des Bezirksamtes zu den abhanden gekommenen Sudhaus-Braukesseln bezeichnet.

Die Kupferkessel bleiben verschwunden. Es wird keine Nachbildungen der gestohlenen Kessel geben. Nur noch die Stelle im Boden soll sichtbar bleiben, hat der zuständige Stadtentwicklungs- und Ordnungsstadtrat Carsten Spallek (CDU) mitgeteilt.

Die drei denkmalgeschützten Kessel waren zu großen Teilen am 8. Juli 2015 aus dem Sudhaus an der Stromstraße von Unbekannten gestohlen worden. In diesem Sommer mutmaßte Sandy Braun, Sprecherin des Investors Harald G. Huth, der das alte Brauereiareal zum Einkaufszentrum „Schultheiss Quartier“ umbaut, der Kesselklau müsse sich beim Ausräumen des Sudhauses ereignet haben.

In einem Beschluss vom Juni hatte die Bezirksverordnetenversammlung das Bezirksamt aufgefordert, von Huths HGHI Holding den Einbau von Kessel-Nachbildungen am ursprünglichen Standort zu fordern. Dem Berliner Baulöwen warfen sie vor, die Baustelle nicht ausreichend vor dem Zutritt Unbefugter gesichert zu haben.

Die Nachforschungen der Polizei liefen ins Leere. Die Ermittler übergaben den Fall schließlich an die Amtsanwaltschaft. Diese hat nun entschieden, die Ermittlungen einzustellen. Falls die Strafverfolgungsbehörde zu neuen Erkenntnissen gelange, würde der Fall wieder aufgenommen, heißt es.

Bezirksstadtrat Spallek will Investor Huth keine Auflagen machen. Man könne ihn nicht zwingen, die gestohlenen Kupferkessel nachbauen zu lassen, so der Dezernent. Darüber hinaus sei eine Rekonstruktion der Braubehälter und ihr Aufstellen am alten Ort nicht im Sinn des Denkmalschutzes. Die Nachvollziehbarkeit der Kessel sei denkmalpflegerisch insofern gegeben, dass die Stelle der Kessel im Boden sichtbar bleiben wird, sagte Spallek.

„Die Antwort zeigt, dass der Stadtrat kein Interesse hat, gegenüber dem Investor die Wiederherstellung der ortsprägenden Kupferkessel anzumahnen“, kritisiert Frank Bertermann, der auch Mitglied in der Stadtteilvertretung (StV) Turmstraße ist. Die hatte sich ebenfalls stark für eine Kessel-Rekonstruktion eingesetzt. KEN

Auf Kupferkessel wie diesen haben es Metalldiebe besonders abgesehen. | Foto: KEN
Soll kein Interesse an Ersatz-Kesseln haben: Bezirksstadtrat Carsten Spallek. | Foto: KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 208× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 167× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 552× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.146× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.