Hat ein russischer Geheimdienst seine Finger im Spiel?
Mord im Kleinen Tiergarten: Die Personalien des mutmaßlichen Täters sind falsch
Steckt ein russischer Geheimdienst hinter dem Mord am 23. August im Kleinen Tiergarten?
Für diese These gibt es laut „Spiegel“ Belege. Das Magazin und die Investigativnetzwerke Bellingcat und The Insider haben zu dem Fall recherchiert und herausgefunden: Der festgenommene Tatverdächtige reiste wenige Tage vor dem Mord an Selimchan Changoschwili unter falschem Namen über Paris nach Berlin. In der Tasche hatte er ein Rückflugticket nach Moskau für den Tag nach der Tat.
Die deutsche Botschaft in Moskau hatte Wadim Andrejewitsch Sokolow, 49 Jahre alt, gebürtig aus Irkutsk, Ende Juli ein Visum für den Schengenraum ausgestellt. Einen Sokolow jedoch gibt es nicht. Seine Personalien finden sich nicht im russischen Passregister.
Die Nummer des Reisepasses aber, so die Rechercheure, führt zu einer Dienststelle im russischen Innenministerium. Diese soll schon früher Dokumente für den Militärgeheimdienst GRU ausgestellt haben, so für dessen Agenten, die der Attentate in England auf Alexander Litwinenko 2006 sowie Sergej Skripal und dessen Tochter im vergangenen März bezichtigt werden.
Die Berliner Kriminalpolizei sucht derweil per Anschlag in Moabit nach Augenzeugen, die die Tat beobachtet haben, Angaben zum Täter machen oder sonstige wichtige Hinweise geben können.
Hinweise zu Tathergang und Täter sowie weitere „tatrelevante“ Beobachtungen nehmen die 7. Mordkommission beim Landeskriminalamt 117, Keithstraße 30, Telefon: 46 64 91 17 77 (AB), E-Mai: lka117-hinweis@polizei.berlin.de, oder jede andere Polizeidienststelle entgegen. Ein Bild des Täters gibt es unter hier.
Am 23. August gegen Mittag wurde Selimchan Changoschwili (40), ein aus Georgien stammender Tschetschene, im Kleinen Tiergarten durch zwei Kopfschüsse ermordet. Der Täter näherte sich seinem Opfer von hinten auf einem Fahrrad. Er wurde Stunden später von der Polizei festgenommen.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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