Acht Kubikmeter Unrat
Ordnungsamt und Polizei lösen wildes Obdachlosenlager im Ulap-Park auf
Mitarbeiter des Ordnungsamtes des Bezirks Mitte und Beamte der Berliner Polizei haben am 9. Januar ein illegales Obdachlosenlager im Ulap-Park an der Clara-Jaschke-Straße geräumt.
Bürger hatten sich mehrfach über hygienisch katastrophale Zustände auf dem Restgelände der ehemaligen Universum-Landesausstellung zwischen Hauptbahnhof und der Straße Alt-Moabit beschwert. Die genaue Zahl der Obdachlosen, die sich im Ulap-Park niedergelassen hatten, wurde vom Bezirksamt Mitte nicht genannt.
Vor dem Räumungstag hatten Streifen des Ordnungsamtes die Obdachlosen wiederholt aufgefordert, das illegale Lager aufzulösen. Das Campieren in Parks ist nach dem Berliner Grünanlagengesetz verboten. Die obdachlosen Menschen erhielten gleichzeitig mit der Aufforderung, die Grünanlage zu verlassen, Informationen über Hilfsangebote. Dazu sagt Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne): „Die Situation obdachloser Menschen ist bedrückend. Allen obdachlosen Menschen stehen in Berlin vielfältige und auch sehr niedrigschwellige Hilfen zur Verfügung. Menschen in den katastrophalen Bedingungen zu belassen, in denen sie in Grünanlagen oder unter Brücken leben, ist daher keine Lösung. Allerdings können wir niemanden zwingen, vorhandene Hilfen anzunehmen.“ Stephan von Dassel äußerte aber auch, er hoffe, das konsequente Handeln des Bezirksamts trage dazu bei, dass Obdachlose die vorhandenen Hilfen annehmen.
Bei Beginn des Einsatzes räumten alle Personen des wilden Camps freiwillig den Park – mit Ausnahme einer Frau. Die Polizei nahm sie fest. Die Frau hatte sich äußerst aggressiv gegenüber den Beamten verhalten. Kein Wunder: Gegen sie lag ein Haftbefehl vor. Nach dem Einsatz beseitigten Mitarbeiter der Berliner Stadtreinigung rund acht Kubikmeter Unrat.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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