Moabit. Anwohner der Thomasiusstraße haben sich in einer Initiative zusammengefunden. Ihr Ziel: Sie wollen an Verfolgung und Deportation von 105 jüdischen Bürgern aus ihrem Viertel erinnern.
Mit Stolpersteinen, kleinen Bodendenkmalen, wollen Oliver Geiger und seine Nachbarn die vergessenen Bewohner "in die Straße zurückholen". Die Initiative hat das Schicksal der ehemaligen Mitbürger in Archiven recherchiert. Die Biografien der Ermordeten sollen im Internet veröffentlicht werden.
Weil die Stolpersteine nur verlegt werden können, wenn sich Paten finden, die pro Denkstein 120 Euro spenden wollen, haben Oliver Geiger und seine Mitstreiter für eine Art kollektive Patenschaft geworben.
Mit Erfolg: Am 8. August ab 12.30 Uhr wird der Initiator des Stolperstein-Projekts, der Kölner Bildhauer Gunter Demnig, die ersten Stolpersteine vor den Häusern Nummer 3, 5, 10, 19, 24 und 26 in der Thomasiusstraße verlegen. Die jüdische Kantorin Avitall Gerstetter von der Gemeinde an der Oranienburger Straße singt ein Kaddisch.
Im Anschluss findet um 17 Uhr im Gemeindesaal von Sankt Johannis, Alt-Moabit 25, eine Gedenkveranstaltung statt. Der Politikwissenschaftler Akim Jah hält einen Vortrag. Im November vergangenen Jahres ist sein Buch "Die D²eportation der Juden aus Berlin. Die nationalsozialistische Vernichtungspolitik und das Sammellager Große Hamburger Straße" erschienen.
Es ist geplant, weitere Stolpersteine im März 2015 zu verlegen.
Karen Noetzel / KEN
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