5000 Teilnehmer demonstrierten mit einem Brunch für mehr Respekt vor Lebensmitteln

Wer hat noch nicht? Die von Schauspieler Andreas Hoppe (Mitte) ausgegebene Gemüsesuppe fand großen Anklang beim Publikum. Moderatorin Enie von de Meiklokjes (links) schmeckte sie besonders gut. | Foto: KEN
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  • Wer hat noch nicht? Die von Schauspieler Andreas Hoppe (Mitte) ausgegebene Gemüsesuppe fand großen Anklang beim Publikum. Moderatorin Enie von de Meiklokjes (links) schmeckte sie besonders gut.
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Moabit. „Wer möchte? Es schmeckt wunderbar.“ Schauspieler Andreas Hoppe alias Tatort-Kommissar Kopper schöpft fleißig mit der Kelle leckere Gemüsesuppe aus einem großen Kochtopf.

Hoppe und 5000 weitere Teilnehmer machten mit der Aktion „Essensretterbrunch“ am 4. Juli auf dem Washingtonplatz auf die unglaubliche Lebensmittelverschwendung in Deutschland aufmerksam. „Ich freue mich sehr, mitwirken und unterstützen zu können“, so Hoppe. Weil so viele Lebensmittel weggeworfen würden, schwinde der Respekt gegenüber dem Essen, kritisierte der Schauspieler.

Laut einer neuesten Studie gehen hierzulande pro Jahr mehr als 18 Millionen Tonnen Nahrungsmittel verloren. Das wäre so, als würde man Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland in einen riesigen Acker umwandeln und die eingefahrene Ernte einfach in die Abfalltonne kippen, erläuterte Eberhard Brandes, Geschäftsführender Vorstand der Naturschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) Deutschland. Doch nicht etwa, weil die Nahrungsmittel verdorben sind. „Ich finde es absurd, dass eine zu krumme Gurke oder eine Möhre mit vielen Füßen weggeworfen werden, weil nicht den optischen Erwartungen entsprechen“, empört sich Andreas Hoppe.

Bei Deutschlands größtem Brunch wurden 1,5 Tonnen Essen gerettet, das sonst in der Mülltonne gelandet wäre. Die Teilnehmer schnippelten, schälten und kochten rund 1000 Kilogramm Gemüse, darunter Kartoffeln, Zucchini, Kohlrabi und Mangold. Verteilt wurden 100 Kilogramm Brot und Backwaren vom Vortag, sogenannte Retourware, drei Kilogramm Süßkirschen, die in Märkisch-Oderland am Baum hängengeblieben wären, weil die Erntekosten gegenüber dem Verkaufserlös zu hoch sind, sowie 70 Kilogramm Reis und rund 200 Kilogramm Couscous, was in Deutschland absurderweise immer noch als „Trockenware“ mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen wird, obwohl diese Lebensmittel bei richtiger Lagerung nicht schlecht werden können.

Zum Brunch vor dem Hauptbahnhof eingeladen hatte die Initiative „Genießt uns!“ von WWF und Welthungerhilfe. Sie wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (BDU) finanziell und fachlich unterstützt. Weitere Infos auf www.essensretterbrunch.de. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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