Formen demokratischer Teilhabe: Moabiter Festival „Ortstermin“ mit Fokus auf Protest
Moabit. Es geht um Protest, um Formen demokratischer Teilhabe, um ein Thema von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Den Streit der vergangenen Monate über eine Beteiligung der Bürger an der Meinungsbildung hat das Moabiter Kunstfestival „Ortstermin“ beherzt aufgegriffen.
Am Festivalwochenende vom 30. Juni bis 2. Juli beteiligen sich Künstler mit mehr als 150 Arbeiten zum Thema „Protest“ an 70 Ausstellungsorten. Gezeigt werden Ausstellungen, offene Ateliers und Kunst draußen in ganz Moabit. Dabei ist „Kurt-Kurt“, Lübecker Straße 13, mit seiner Ausstellungsreihe „Sans Papiers – Das Leben ist eine Reise“, die während des Festivals mit dem Documenta-Künstler Anri Sala sowie Amer Akel fortgesetzt wird. Dabei ist auch die gemeinsame Aktion Moabiter Obdachloser und bildender Künstler „The Glass Project“. Altglas wurde gesammelt und zu Kunstobjekten verarbeitet. Das Obdachlosenwohnhaus in der Lübecker Straße 6 wird vorübergehend zum Ausstellungsort. Der Komponist und Klangkünstler Thomas Gerwin führt auf einem „Soundwalk“ in die mannigfaltige „Symphonie des Alltags“, ganz nach dem Motto von John Cage „Ein Geräusch wird als störend empfunden, es sei denn, man hört ihm zu“.
Die Kunst auf großflächigen Plakatwänden im Stadtraum ist über das „Ortstermin“-Wochenende hinaus bis zum 23. Juli zu sehen. Die Ausstellung „Protest“ in der Galerie Nord des Kunstvereins Tiergarten, Turmstraße 75, bis zum 29. Juli. Zur Freude der Veranstalter beteiligen sich in diesem Jahr Politiker ganz persönlich am Festival. Die Bundestagsabgeordnete und stellvertretende SPD-Bundestagsfraktionsvorsitzende Eva Högl, der Bundestagsabgeordnete Özcan Mutlu und Mittes Bürgermeister Stephan von Dassel (beide Bündnisgrüne) sowie der Linken-Kandidat für die Bundestagswahl, der evangelische Pfarrer Stephan „Steve“ Rauhut, zeigen auf Rundgängen „ihren“ Kunst-Kiez. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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