Lotto-Stiftung bewilligt Geld für geplanten Gedenkort

Moabit. Endlich kann der Kunstwettbewerb ausgelobt werden. Die Lotto-Stiftung Berlin hat 150.000 Euro für einen „Gedenk- und Lernort“ am ehemaligen Güterbahnhof Moabit in der Quitzowstraße bewilligt.

„Mir fällt ein solcher Stein vom Herzen“, freut sich Kulturstadträtin Sabine Weißler (Bündnisgrüne). „Die Berliner Topographie der Vernichtung und Verschleppung wird um einen bedeutenden und aussagefähigen Ort ergänzt.“

Der Wettbewerb soll noch in diesem Jahr ausgelobt werden. Die Umsetzung ist für 2016 geplant. Die Übernahme der Kosten für den Kunstwettbewerb in Höhe von 50.000 Euro hat das Land Berlin bereits zugesichert. Voraussetzung für dessen Ausschreibung war aber die Zusage der 150.000 Euro.

„Wir waren noch nie so weit“, betont Kulturstadträtin Weißler in Richtung ihrer Kritiker. Die finden sich auch bei der Initiative „Sie waren Nachbarn“ in der Rostocker Straße 32. Solange noch gar nicht klar sei, was genau auf dem kleinen Grundstück zwischen Baumarkt und Discounter entstehen werde, seien auch die Kosten dafür noch offen, heißt es in einer Newsletter. Womöglich reichen die bewilligten 150.000 Euro nur für ein einfaches Mahnmal.

Die Initiative hatte im April einen offenen Brief an den Regierenden Bürgermeister und Vorsitzenden des Lotto-Stiftungsrates, Michael Müller (SPD), geschrieben, eine Online-Petition geschaltet und direkt am Ort der Deportationen demonstriert.
Seit 1987 wurde diskutiert. Nach dem Mauerfall nahm der Eigentümer des Geländes, die Bahn, keine Rücksicht auf die Geschichte des Ortes. Das Areal wurde vermarktet. 2012 wurde die Diskussion neu belebt.

Es gelang, offene Grundstücksfragen zu klären. Sabine Weißler und Kulturstaatssekretär Timm Renner (SPD) trafen Vereinbarungen über das weitere Vorgehen. Renner besuchte im März den ehemaligen Deportationsbahnhof. Laut historischer Recherchen sind zwischen März 1942 und Januar 1944 von dort mehr als 32.000 Berliner Juden in Ghettos und Vernichtungslager verschleppt worden.

„Sie waren Nachbarn“ reicht der Gedenkort nicht aus. Die Initiative will, dass zusätzlich der Weg der jüdischen Opfer von der Sammelstelle zum Bahnhof angemessen gekennzeichnet wird; www.berlin.de/.../erinnerungskultur/
KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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