Neue Stadtteilvertretung für die Turmstraße gewählt
Moabit. Der als „Aktives Zentrum“ und „Sanierungsgebiet Turmstraße“ bezeichnete Teil Moabits hat eine neue Stadtteilvertretung (StV). Die StV Turmstraße ist allerdings auf 14 Mitglieder geschrumpft.
Sie kann bis zu 25 Mitglieder haben, die Stadtteilvertretung der abgelaufenen Wahlperiode hatte 18 Mitglieder.
Nur zehn engagierte Bürger, Thomas Bausch, Frauke Gebert, Kai Philip Giersberg, Sumurud Ezzeldin, Leonie Hanewinkel, Thomas Mayer, Nadia Zoe Plönges, Charalambos Roussos, Robert Schonk und Karl Schwarz, hatten bereits kurz nach dem Wahlaufruf Anfang März schriftlich ihre Kandidatur angemeldet. Das Bezirksamt und deren beauftragte Büros, das Koordinationsbüro für Stadtentwicklung und Projektmanagement (KoSP) und das Geschäftsstraßenmanagement Turmstraße (die raumplaner) hofften daher, bei der Wahlveranstaltung am 30. Mai in der Heilandskirche auf weitere, spontane Kandidaturen.
Vier Personen meldeten sich noch: Frank Bertermann, Cornelia Kirchesch-Klumpen, Ottilie Klein und Stephan „Steve“ Rauhut. Bertermann und Rauhut sind keine Unbekannten. Sie waren bereits Mitglieder in der vorhergehenden Stadtteilvertretung, deren Sprecher und sind – soweit bekannt – die einzigen Politprofis im neuen Gremium. Frank Bertermann sitzt für die Bündnisgrünen in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) in Mitte und ist Vorsitzender des BVV-Ausschusses für Stadtentwicklung. Der Theologe Stephan Rauhut will im September für die Linke in den Bundestag einziehen
Geringe Wahlbeteiligung
Wahl und Stimmenauszählung verliefen zügig, weil nur 30 wahlberechtigte Moabiterinnen und Moabiter überhaupt den Weg in die Kirche an der Thusnelda-Allee gefunden hatten. Ohne Einspruch aus dem Publikum wäre die Wahl sogar per Akklamation erfolgt. Das neue Gremium der Bürgerbeteiligung ist sehr jung, dafür aber mit neun Männern und fünf Frauen männerlastig. Neben Bertermann und Rauhut gehörten Thomas Bausch, Ottilie Klein, Thomas Meyer, Charalambos Roussos und Robert Schonk bereits früheren Stadtteilvertretungen an.
Die neue Stadtteilvertretung, die für drei Jahre gewählt ist, tritt am 12. Juni um 19 Uhr im Balkonsaal des Rathauses Tiergarten am Mathilde-Jacob-Platz 1 zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Die StV ist zwar kein Entscheidungsgremium, wie Dirk Kaden vom Stadtplanungsamt deutlich machte, sie habe aber bei der Entwicklung der Turmstraße die wichtige Funktion als Impulsgeberin, Interessenvertreterin der in Moabit Wohnenden und Arbeitenden sowie als „Informationsgeberin“ an die Verwaltung.
Warum die Beteiligung an der Wahl so dünn war, können sich weder Stadtentwicklungsstadtrat Ephraim Gothe (SPD) noch Gisbert Preuß und Andreas Wilke von KoSP so recht erklären. Dezernent Gothe wertete es jedenfalls als Zeichen der Krise. „Das wird uns zum Nachdenken bringen.“ Georg Thieme vom Geschäftsstraßenmanagement will eine gewisse Lustlosigkeit unter Anwohnern, gesellschaftlichen Akteuren und Geschäftsleuten ausgemacht haben, weil sich die früheren Stadtteilvertreter mehr mit sich als mit Sachfragen beschäftigt hätten. „Die Stadtteilvertretungen der vergangenen zwei Perioden wurden an die Wand gefahren“, so Thieme. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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