Sabine Lüdecke und Sedanur Karaça erhalten für ihr Engagement den Klara-Franke-Preis

Sedanur Karaça (links) und Sabine Lüdecke (rechts) erhalten zusätzlich zur Nachbarschaftsauszeichnung  von Artemis Toebs die Nominierung für den Deutschen Engagement-Preis. | Foto: Jürgen Schwenzel
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Der Klara-Franke-Preis 2018 geht an zwei Frauen: Sabine Lüdecke und Sedanur Karaça. Sie nahmen die Auszeichnung für bürgerschaftliches Engagement am 11. März bei einer Nachbarschaftsfeier in der Kunststätte Dorothea der Dorotheenstädtischen Buchhandlung an der Turmstraße entgegen.

Die 27-jährige Sabine Lüdecke wurde für ihren persönlichen Einsatz geehrt, die Privateigentümer des Grundstücks Waldenser Straße 13 von einem Hausprojekt im Mietshaus überzeugt und vom Verkauf der Immobilie an einen Investor abgebracht zu haben. Das von Lüdecke initiierte Hausprojekt trägt den Namen „Wilde 13“. Die Zusammensetzung der Hausbewohner ist bunt gemischt. Hier leben Alt und Jung und Menschen aus zehn verschiedenen Kulturkreisen Tür an Tür. Die „Wilde 13“ packt im Haus selbst an, vorneweg Sabine Lüdecke. Verstopfte Rohre werden wieder durchgängig gemacht, Löcher im Dach repariert oder der Hof verschönert. Es gilt Kosten einzusparen.

Demnächst sind zwei leerstehende Läden im Erdgeschoss zum „Offenen Wohnzimmer“ umgebaut. Dort will sich die Hausgemeinschaft treffen. Sogenannten Lebensmittelrettern soll das „Wohnzimmer“ zum Kochen für die Nachbarschaft zur Verfügung stehen. Auch plant die „Wilde 13“ Veranstaltungen. Zusammen mit Nachbarn hat Lüdecke den Verein „Machbarschaft“ gegründet, um über das Quartiersmanagement Moabit-West Fördergeld zu beziehen.

Sedanur Karaças Engagement ist sehr vielseitig. Sie ist Quartiersrätin im Quartiersmanagement Moabit-Ost und Beirätin der Seniorenvertretung Mitte. Die 64-Jährige hat einen Nachbarschaftstreff an der Pritzwalker Straße aufgebaut. Bei den Planungen zur Umgestaltung der Osthälfte des Kleinen Tiergartens fiel Karaça durch ungewöhnliche Ideen wie die eines überdachten Teepavillons auf. Sie macht gerne bei der Grünpflege mit und ist für Menschen da, die Hilfe benötigen. „Das war auch schon früher so, als sie noch bei Bolle im Lebensmittelhandel gearbeitet hat“, streicht der den Klara-Franke-Preis auslobende Verbund für Nachbarschaft und Selbsthilfe Moabit mit Hansaviertel heraus.

Der Klara-Franke-Preis wird seit dem Jahre 2000 an engagierte Nachbarn verliehen. Das Preisgericht besteht aus Ehrenamtlichen der Mitgliedervereine im Verbund für Nachbarschaft und Selbsthilfe. Das sind der Moabiter Ratschlag, die Selbsthilfe-, Kontakt- und Beratungsstelle Mitte (SHK), das SOS-Kinderdorf, das Familienzentrum „Meerbaum-Haus“ der evangelischen Kirchengemeinde Tiergarten, das Familienzentrum Moabit-Ost im Zille-Haus sowie der Nachbarschaftstreff „B-Laden“. Schirmherrin der Auszeichnung ist Ingrid Thorius. Die Tochter der Namensgeberin des Preises, Klara Franke, saß ebenfalls in der diesjährigen Jury. Klara Franke (1911-1995), die „Kiezmutter der Lehrter Straße“, trat aktiv für die Interessen ihrer Mitbürger und gesellschaftlich Benachteiligter sowie für eine gute Nachbarschaft ein, frei nach dem Motto „Wenn Du was erreichen willst, musst Du den Politikern auf die Füße trete“.

Sedanur Karaça (links) und Sabine Lüdecke (rechts) erhalten zusätzlich zur Nachbarschaftsauszeichnung  von Artemis Toebs die Nominierung für den Deutschen Engagement-Preis. | Foto: Jürgen Schwenzel
Ingrid Thorius, Tochter der "Kiezmutter" Klara Franke, ist Schirmherrin und Jurymitglied. | Foto: Jürgen Schwenzel
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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