"Die Bezirke sind ganz schön unterschiedlich": Sandra Obermeyer stellt sich Moabitern vor

Die neue Bezirksstadträtin für Jugend, Familie und Bürgerdienste, Sandra Obermeyer (links), stellte sich den Fragen der Moabiter. Es moderierte Susanne Torka. | Foto: KEN
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Moabit. „Die Bezirke sind ganz schön unterschiedlich“, stellt Mittes neue Bezirksstadträtin für Jugend, Familie und Bürgerdienste, Sandra Obermeyer (parteilos, für die Linke), fest. Bis vor drei Monaten war die promovierte Verwaltungsjuristin noch Stadträtin in Lichtenberg. Jüngst sprach sie mit Teilnehmern des Stadtteilplenums Moabit-West über ihre Pläne für den Bezirk und Moabit.

Jugendarbeit sei ihr sehr wichtig, sagte Obermeyer. „Sie benötigt Kontinuität“. Gerade für Einrichtungen wie den Schulgarten

an der Birkenstraße wünsche sie sich „mehr Geld im Topf“. Das Projekt des „Moabiter Ratschlag“ ist offensichtlich immer nur für zwei Jahre ausfinanziert.

Auf eine neue Kita an der Seydlitzstraße angesprochen, die im Rahmen des Bauvorhabens „Mittenmang“ entstehen soll, sagte die 45-jährige Politikerin, das Grundstück sei ausgewählt worden, um das Areal sowie seine Umgebung aufzuwerten. „Das Grundstück ist nicht ganz einfach“, so Obermeyer. Sie meint damit die seit langem bekannte Schadstoffbelastung des Bodens. „Wir gucken uns das Grundstück näher an. Wenn der Boden zu stark verseucht ist, muss nach einer anderen Lösung gesucht werden.“ Der Bezirk Mitte brauche mehr Kita-Plätze. „Auf jeden Fall ist etwas für Moabit-West geplant.“

Im Bereich der Jugendhilfe setzt „das Ruhrpottkind aus einfacher, nichtakademischer Familie“, wie Obermeyer sich selbst bezeichnet, den Schwerpunkt auf die Familienförderung. Insbesondere will Sandra Obermeyer die bestehenden Familienzentren und ihre Angebote ausbauen, beispielsweise „Familienservicestationen“ unter anderem für geflüchtete Frauen einrichten. Es gehe darum, die bestehenden Angebote der Familienzentren für Flüchtlinge zu öffnen.

Familienhilfe, das sind auch die Regionalen Sozialen Dienste (RSD) des Jugendamtes. Nach den Jahren, in denen das Personal ausgedünnt wurde, sieht Obermeyer wieder „Licht am Horizont“. Noch sei zwar jeder RSD-Mitarbeiter für gut 80 Fälle zuständig. Eine Absenkung der Fallzahlen auf 65 ist laut Obermeyer aber nicht unrealistisch.

Über ihr drittes Ressort, „Bürgerdienste“, sagte Sandra Obermeyer, die 2006 nach Berlin kam, um zunächst für die Linksfraktion im Deutschen Bundestag tätig zu werden: „Das klingt schnarchig.“ Es sei aber eine große Herausforderung, den Bürgern einen guten Service anzubieten. „Das war in der Vergangenheit leider keine Selbstverständlichkeit.“ Obermeyer setzt auf die neue Koalition im Land Berlin. Sie soll wieder mehr Mitarbeiter „in die Bezirksämter bringen“. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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