Frist für "Trostfrau" läuft ab
Jusos wollen, dass die Friedensstatue bleibt

Das Denkmal des Korea-Verbandes war im September 2020 enthüllt worden.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Unter dem Motto „Erinnerung kennt keine Frist“ haben die SPD-Jusos den dauerhaften Erhalt der „Friedensstatue“ an der Bremer Straße gefordert. Im September läuft die Bleibe-Erlaubnis der Statue aus.

Die „Friedensstatue“ an der Ecke zur Birkenstraße hatte vor zwei Jahren für einigen Wirbel gesorgt. Das Bezirksamt hatte den Korea-Verband damals aufgefordert, die Statue abzubauen. Sie zeigt eine Zwangsprostituierte des japanischen Militärs während des Zweiten Weltkriegs. Die „Friedensstatue“ soll an das Schicksal von Hunderttausenden Mädchen und Frauen erinnern, die während des Asien-Pazifik-Kriegs (1931-1945) vom japanischen Militär verschleppt und als sogenannte Trostfrauen sexuell versklavt wurden. Doch der Verband protestierte damals und stellte einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht. Die Bronzefrau durfte vorerst bleiben.

Doch im September läuft die Bleibe-Erlaubnis aus. Die Jusos der SPD-Mitte haben das Bezirksamt deshalb aufgefordert, die „Friedensstatue“ stehen zu lassen und zwar dauerhaft. Auch die Bezirksverordneten hätten sich dafür ausgesprochen. „Nun muss der Bürgermeister dies auch umsetzen“, sagt Juso-Vizekreischef Anton Beling. „Seine Blockadehaltung kritisieren wir. Das ist eine Schande für den Erinnerungsprozess, die Hinterbliebenen sowie für alle Opfer sexualisierter Gewalt.“ Darüberhinaus wollen die Jungsozialisten weitere solcher Gedenkstatuen im Bezirk.

Das Denkmal war im September 2020 enthüllt worden. Innerhalb einer Woche sollte der Korea-Verband die „Friedensstatue“ aber wieder entfernen. Das Bezirksamt begründete die Anordnung damals mit politischen „Irritationen“. So werde mit der "Friedensstatue und ihrer Texttafel ein politisch-historisch belasteter und komplexer Konflikt zwischen zwei Staaten aufgegriffen, der sich nicht für die Aufarbeitung in Deutschland eignet“. Gemeint sind Japan und Korea. Gegen die behördliche Aufforderung, die Statue zu entfernen, hatte es zahlreiche Proteste gegeben.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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