Arminius-Markthalle: Investor feilt weiter am Konzept
Moabit. Seitdem er seine "Zunfthalle" in den historischen Gemäuern hinterm Rathaus Tiergarten eröffnet hat, kann sich Christoph Hinderfeld über mangelnden Zulauf nicht beklagen. Händler wie Kunden lieben den Ort. Trotzdem feilt er immer weiter an dem Konzept.
"Die Entwicklung geht weiter in Richtung Genusshalle", blickt Investor Christoph Hinderfeld aus dem rheinland-pfälzischen Wachenheim ins kommende Jahr. 2010 hat er die Arminius-Markthalle hinter dem Rathaus Tiergarten aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt. Und siedelt seither immer neue Mieter an. Angetreten ist er damals mit der Idee, regional und bestenfalls handwerklich produzierte Produkte anzubieten. Und hat dabei neben Lebens- und Genussmitteln auch an Designobjekte, Kunsthandwerk und Wohnzubehör gedacht. Doch das scheint nicht recht anzukommen. "Gerade Porzellan, Glas und sonstige eher künstlerische Produkte passen nicht so recht in den Kontext der Halle", sagt Hinderfeld heute. Und denkt deshalb ein wenig um: "Manufakturgedanke ja, aber mehr in Richtung Genussmittel." Das komme bei den vorwiegend aus dem direkten Moabiter Umfeld stammenden Kunden besser an.
So sei in den vergangenen zwölf Monaten beispielsweise ein italienischer Feinkostanbieter mit Imbiss dazugekommen. Außerdem habe der Fischladen in der Halle zusätzliche Flächen angemietet, um einen "Berliner Hofladen" zu betreiben.
Demnächst wird zudem ein griechischer Feinkostladen mit einziehen, zudem führt Hinderfeld gerade Verhandlungen mit einem Schokolatier. "Ich könnte mir auch noch eine gläserne Kaffeerösterei vorstellen", sagt er. "Letztlich müssen die Ideen aber von den anfragenden Händlern kommen." Und davon scheint es genug zu geben. "Es sind faktisch keine Flächen mehr frei", freut sich der Investor. Und wenn ein bestehender Händler beispielsweise aus Altersgründen seinen Laden aufgebe, sei der stets rasch neu vermietet.
"Die Halle scheint also zu laufen", sagt Hinderfeld. Als Mieter verloren hat er im vergangenen Jahr die Drogeriemarktkette Schlecker. Dessen ehemaliges, von der sonstigen Halle baulich abgetrenntes Ladenlokal will er momentan nicht neu vermieten. "Für temporäre Bespielungen im Bereich Kunst und Kultur kommt uns das eigentlich ganz gelegen." Die 250 Quadratmeter sieht er als "Ausweichfläche mit eigenem Reiz". Denn das Gebäude soll sich nicht nur immer mehr in Richtung "Genusshalle" entwickeln. Es soll auch ein kreativer Ort mitten im Kiez sein.
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