Hinterm Hamburger Bahnhof wird ab Herbst gebaut
Dass er für die teuren Edelwohnungen lange nach Käufern suchen muss, braucht Klaus Groth nicht zu befürchten. Zahlungskräftige Kunden, vor allem aus dem Ausland, werden sich um eine der 120 Wohnungen im "eigentlichen Juwel" am neuen Kunst-Campus, wie Groth sein 50 Millionen Euro teures Wohnhaus am Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal nennt, balgen, wenn der Vertrieb Weihnachten losgeht. Der Berliner Großinvestor, der auch das Wohnviertel am Mauerpark baut, weiß, dass sich internationale Kunsthändler und Galeristen vom exklusiven Wohnstandort hinter dem Hamburger Bahnhof angezogen fühlen. Interessenten aus New York, Miami, Singapur oder Tokio stehen Schlange. Denn der Standort im Kunst-Campus mit den Kunsthallen, wo die Flick-Collection gezeigt wird, sucht seinesgleichen.
Quadratmeterpreise von bis zu 9000 Euro sind für wohlhabende Kunstliebhaber kein Problem. Was zählt ist, jetzt beim Megaprojekt Europacity im Herzen der Metropole Berlin zum Zuge zu kommen. Einige Käufer werden die lichtdurchfluteten Wohnungen als Atelier nutzen und vielleicht in den Galerien im Erdgeschoss ihre Werke verkaufen.
Das siebenstöckige Haus mit den trapezförmigen Balkonbrüstungen und der geknickten Fassade wirkt wie ein Kristall und die umlaufenden Balkone schweben auf der Uferseite fast über dem Kanal. Grundrisse und Ausstattungen werden sehr individuell mit den Käufern entwickelt, sagt Architekt Tilman Fritzsche vom Büro Léon Wohlhage Wernik, das den Architektenworkshop für das Quartier "Wohnen am Kunst-Campus" gewonnen hat.
Baustart für den 100 Meter langen Glaspalast mit sechs Wohnetagen und mehreren Kunstgalerien im Erdgeschoss ist im Herbst. Ende 2015 sollen das Haus und das gesamte Kunstquartier fertig sein. Denn zeitgleich errichten links und rechts von Groths neuem Kunst-Wohnhaus die Firmen 50Hertz, die Ernst Basler AG und die Edel AG in der Europacity ihre Deutschlandzentralen. Im März beginnt ein Wettbewerb für die Platzgestaltung zwischen den vier Gebäuden und der Kunsthalle. Michael Haentjes, Chef des Hamburger Musik- und Buchverlages Edel AG, hätte gern einen Skulpturengarten im Kunst-Campus, verriet Klaus Groth bei der Projektvorstellung.
Senatsbaudirektorin Regula Lüscher nannte das Nobelwohnhaus von Groth ein "herausragendes Projekt". Und sie hatte auch noch eine gute Nachricht dabei. Die Fördergelder für den Bau der Uferpromenade am Kanal inklusive einer Brücke für Fußgänger und Radfahrer sind gerade bewilligt worden. Wenn die Millionäre ihre bis zu 180 Quadratmeter großen Wohnungen beziehen, wird auch rundherum alles schick sein.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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