KIMBAexpress der Berliner Tafel startet im Oktober
Der KIMBAexpress ist ein 26 Meter langer Eisenbahnwaggon aus den 70er-Jahren, der auf einem stillgelegten Gleis direkt am Rande des Berliner Großmarktes in der Beusselstraße zu finden ist. Der Wagen mit seinen drei Abteilen ist zu einer Kinderküche, einem Kinderrestaurant und einem kleinen Forschungslabor umgestaltet worden. Gruppen von 30 Kindern können dort an einem vierstündigen Projekttag den Umgang mit frischen Lebensmitteln erlernen. Zunächst werden Obst und Gemüse auf dem Großmarkt gesammelt, bevor sie in einem Kochkurs verarbeitet oder im Schulungsbereich anhand von Experimenten erforscht werden können. In einem kleinen Garten können Kräuter geerntet, es kann umgegraben, gepflanzt, bewässert und kompostiert werden."In unseren Ausgabestellen haben wir immer wieder die Erfahrung gemacht, dass sich viele Menschen nicht sehr gut mit ihren Lebensmitteln auskennen. Deshalb entstand irgendwann die Idee, bereits bei den Kindern und Jugendlichen anzusetzen und ihnen den Umgang mit frischen und gesunden Lebensmitteln näher zu bringen", erklärt Projektleiterin Eva Rößler. Der KIMBAexpress - KIMBA steht für "Kinderimbiss aktiv" - ist ein ergänzendes Angebot zum KIMBAmobil, einem umgebauten Doppeldeckerbus, mit dem die Berliner Tafel seit April 2010 Berliner Schulen sowie Kinder- und Jugendeinrichtungen anfährt, um vor Ort Kochkurse zu geben. "Das Interesse der Schulen war und ist groß. Das freut uns natürlich. Allerdings können wir mit dem KIMBAmobil nicht jeden Schulhof anfahren. Auch deshalb ist der KIMBAexpress eine gute Ergänzung zu diesem Angebot."
Im Mai vergangenen Jahres wurde das Gleisbett gelegt, bevor der Waggon in einer spektakulären Aktion im Juli 2011 übergehoben wurde. Im Anschluss konnten die Umbauarbeiten beginnen. So entstand im mittleren Abteil die Küche mit Spülbecken, Herd, Kühlschrank und einem großen Arbeitsbereich in der Mitte. Im sogenannten Schulungszentrum ist die Möblierung variabel, je nach Art der Experimente oder Gruppenarbeiten. Aber auch Eisenbahnnostalgiker kommen auf ihre Kosten. Der Berliner Tafel war es wichtig, bestimmte Einrichtungen des Waggons wie die Sitzbänke, Gepäcknetze, die Notbremse im Schulungszentrum nicht zu entfernen - man ist sich stets bewusst, im Inneren eines Eisenbahnwaggons zu sein.
Zurzeit finden noch letzte Arbeiten statt. Im Essensabteil fehlen noch die Tische. Zudem soll ein barrierefreier Zugang eingerichtet werden. Anfang Oktober soll der KIMBAexpress zunächst mit einem vierwöchigen Testlauf starten, bevor es ab April nächsten Jahres weitergehen wird. Anmeldungen sind ab sofort möglich.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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