Moabiter Musiktage nehmen die Turmstraße in Beschlag
"Das Ganze ist eher eine Kunstaktion als alles andere", erklärt Sascha Schneider, Organisator vom Büro "Zweikommadrei". Die Veranstalter wollen kein "klassisches" Musikfest in die Turmstraße bringen mit festen Bühnen auf abgesperrter Straße, sondern das Publikum dort abholen, wo es ist, - mitten im Alltag. Am Freitag, 13. September, werden deshalb 13 Musikbands entlang der Turmstraße zwischen Emdener- und Oldenburger Straße aufspielen. Insgesamt wird es zwischen 15.30 und 18 Uhr drei Durchläufe geben, die Bands ziehen in den kurzen Pausen jeweils an einen anderen Spielort. Auf diese Weise sollen nicht nur Gäste unterhalten werden, die die Musiktage bewusst aufsuchen, sondern auch diejenigen, die dort ganz zufällig vorbeikommen. Bei der Premiere im vergangenen Jahr sei das Konzept aufgegangen. "Ich schätze, dass rund die Hälfte der Zuhörer bewusst gekommen ist und die andere Hälfte blieb einfach so stehen", erinnert sich der Organisator. Auch in diesem Jahr werden wieder vor allem Bands aus Berlin spielen und dabei die unterschiedlichsten musikalischen Richtungen repräsentieren. Dabei wird es allerdings zwei zusätzliche Besonderheiten geben: Vor der Galerie Nord in der Turmstraße 75 wird ein zur Jukebox umgebauter Transporter stehen. Zudem lässt der Berliner Künstler Karl Heinz Jeron seinen singenden Roboter "Sim Gishel" auftreten. "Solche Angebote entwickeln sich immer ganz schnell zu Magneten", ist Schneider überzeugt.
Am Sonnabend, 14. September, konzentrieren sich die Aktionen auf den Innenhof des Berlin-Kollegs in der Turmstraße 75. Auf den Bühnen stehen von 15 bis 21 Uhr mehrere Auftritte und Performances auf dem Programm. Einen Höhepunkt werde das "Kinder-Kaos-Orkester" darstellen. Zwischen 15 und 18 Uhr sind Kinder dazu eingeladen, Instrumente mitzubringen oder selbst zu basteln. Gemeinsam werden sie dann einen fünfminütigen "Chaos-Auftritt" wagen, der vor allem laut und lustig werden soll.
Am Ende, so hoffen die Organisatoren, sollen die Moabiter Musiktage wieder ein "untypisches Format" sein, das sich in den kommenden Jahren als feste Größe im Kiez etabliert. Derzeit wird die Veranstaltung noch über das Quartiersmanagement Moabit-West finanziert.
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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