Moabit. Vimbai Chiwuswa will, dass ihre jüngeren Landsleute es besser haben als sie. Für eine Grundschule in Simbabwe sammelt sie Schulmaterial. Der von ihr gegründete Verein soll Hilfe zur Selbsthilfe geben.
Sie selbst hat Glück gehabt. Vimbai Chiwuswa kam vor zwölf Jahren aus Simbabwe nach Deutschland und studiert heute an der Freien Universität. Auch ihre Schwester, die heute in London lebt, hat den Sprung auf die Hochschule geschafft. "Uns beiden fiel das Lesen und Lernen am Anfang aber viel schwerer als unseren Kommilitonen", sagt die Moabiterin. "Meine Schwester hat immer gesagt, dass sie doppelt so lange wie die anderen für einen Text braucht." Chiwuswa ist sich sicher, dass das vor allem mit der schlechten schulischen Grundausbildung in Simbabwe zu tun hat. Denn den Menschen dort fehle es nicht nur am nötigsten Essen. "Der Schulbesuch ist sehr teuer für die Familien, und meistens gibt es dann kein Geld mehr für Schulmaterial", sagt sie. Seit über 30 Jahren wird der südafrikanische Staat vom einstigen Premierminister und heutigen Präsidenten Robert Mugabe regiert. Seit einigen Jahren agiert er als Diktator, im Land herrschen seit ersten Entspannungen in den 80er-Jahren wieder verstärkt Hungersnöte. Mugabe hat sich erst vor wenigen Tagen wieder im Amt bestätigen lassen.
Chiwuswa und ihre Schwester wollen den Kindern in ihrem früheren Heimatland Hilfe zur Selbsthilfe geben und sie in die Lage versetzen, durch Bildung ihre Lebenssituation vor Ort selbst zu verändern. 2001 gründeten sie deshalb den Verein Shamba, der genau die Grundschule unterstützen soll, die Vimbais Schwester einst besuchte. Durch das Sammeln von Spenden konnten sie dort schon zwei Toilettenhäuser und einen Brunnen bauen.
Die verbesserte bauliche Infrastruktur soll jetzt ergänzt werden durch die Ausstattung mit Lernmitteln. "Es fehlt schon an grundlegenden Dingen wie Stiften oder Heften", sagt Chiwuswa. Ihr aktuelles Ziel ist deshalb, bis Ende des Jahres die Schulausstattung für einen ganzen Jahrgang zu sammeln. Dafür sammelt sie Geld, das über das Internetportal betterplace.org gespendet werden kann. Vor allem aber ist sie auf der Suche nach Sachspenden. In den kommenden Wochen will sie hierfür Firmen ansprechen, die beispielsweise Werbe-Kugelschreiber abgeben könnten. Aber auch Privatpersonen können ihre brauchbaren Mal-, Zeichen- und Schreibutensilien spenden. "Keine Spende ist zu klein, wir freuen uns über alles vom Bleistift bis zum ausgedienten Computer", sagt Vimbai Ciwuswa.
Genauere Informationen gibt es auf www.betterplace.org/de/organisations/shamba-berlin-simbabwe. Sachspenden können abgegeben werden in den beiden Büros des Moabiter Quartiersmanagements in der Rostocker Straße 3 und Wilsnacker Straße 34.
Ralf Liptau / flip
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