QM Moabit-Ost überreicht Straßenfußballern neue Trikots
Mächtig stolz konnten die Mädchen und Jungen von "Power 21" ihren Freunden und Familien diese bei einem Streetsoccer-Turnier sogleich präsentieren. Die Kosten für den 14er Satz bestehend aus Trikots, Hosen und Stutzen lagen bei 550 Euro. Dass diese Trikots aber viel mehr sind als nur eine Sportbekleidung, erklärte Quartiersmanager Fadi Saad: "Spätestens in dem Moment, in dem sie die Trikots übergestreift haben, sind diese Kinder und Jugendlichen alle gleich - egal, wie alt sie sind, ob Mädchen oder Junge, ob sie deutsche Wurzeln haben oder einen anderen kulturellen Hintergrund. Und sie identifizieren sich mit ihrem Kiez. Sie sind nicht nur ,Power 21, sie sind Moabit-Ost."Der 33-jährige Fadi Saad ist seit März 2011 Quartiersmanager in diesem Kiez. Zuvor hatte er bereits jahrelang mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Neukölln und Reinickendorf zusammengearbeitet. Und er hat erkannt, dass die Bedürfnisse der Menschen hier und dort ganz unterschiedlich sind: "In Moabit-Ost liegt der Schwerpunkt unserer Arbeit ganz klar darin, Orte zu schaffen, an denen Menschen sich begegnen können." Dabei ginge es aber nicht um spektakuläre Projekte, sondern um scheinbar banale, ganz alltägliche Dinge. "Es ist überhaupt nicht sinnvoll, hier zum Beispiel eine Zukunftswerkstatt einzurichten, um die Menschen aufzufordern, ihr Wohnumfeld zu gestalten, weil dann wieder nur die Intellektuellen kommen würden", erklärt Saad. Besser sei zum Beispiel die Betreuung von Spielplätzen im Kiez durch "Power 21" - einem Projekt des Vereins BürSte, das in den vergangenen zwei Jahren mit insgesamt 45 000 Euro durch das Quartiersmanagement Moabit-Ost finanziert worden sei und auch weiterhin finanziert werden soll: Ein Spielplatz ist ein Ort, an dem sich alle Menschen treffen: Kinder, aber auch ihre Mütter, Hartz-IV-Empfänger und Akademiker. Durch die Betreuung seien die Plätze in einem guten Zustand, die Kinder fühlen sich wohl und währenddessen hätten die Mütter in aller Ruhe Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. "Menschen brauchen Gemeinsamkeiten. Und wenn es schon nicht ihre Herkunft, ihr Alter oder ihr Geschlecht sind, so kann es zumindest der Ort sein, an dem sie sich treffen." Und so schlägt Fadi Saad noch einmal die Brücke zu den Straßenfußballern: "Letztlich ist ,Power 21 auch nichts anderes, als ein Ort, an dem junge Menschen sich begegnen und kennenlernen können."
Der nächste Höhepunkt für die Straßenfußballer aus dem Stephankiez steht bereits am 22. September auf dem Programm. Dann dürfen sie mit einem Jugendcoach des Deutschen Fußballbundes ein Training im Poststadion absolvieren. Diesen Preis hatte "Power 21" im Rahmen eines Streetsoccer-Turnieres gewonnen, weil man zur fairsten Mannschaft gewählt worden war.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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