Skulptur "Turm des Lernens" auf dem Schulhof eingeweiht
"Die Schüler waren die ganze Zeit sehr motiviert. Es hat uns allen viel Spaß gemacht", freute sich die Künstlerin bei der Einweihung. Die Skulptur setzt sich aus vielen einzelnen keramischen Teilen zusammen, die das Lernen selbst und den Prozess des Lernens zum Thema haben. In Umfragen und Gesprächen wurden Lern- und Berufswünsche der Kinder gesammelt, die dann in den noch feuchten Ton gestempelt worden sind. Diese Arbeiten wurden dann unter anderem im Schulgarten Moabit glasiert und gebrannt. "Jeder soll auf seine Weise lernen können", heißt einer dieser Kinderwünsche. Und auch die Liste der Berufswünsche ist lang. Ob Lehrer, Arzt oder Polizist, ob Boxer, Chemiker oder Forscher, natürlich auch der obligatorische Popstar, es gibt nichts, von dem Kinder nicht träumen. "Sieger werden", heißt es da sogar auf einer Keramik. Ein Wunsch, der bei genauerer Betrachtung unglaublich viel über die Lebensumstände, Erfahrungen und Bedürfnisse der Kinder verrät: Endlich auch mal Sieger sein."Die wichtigsten Aussagen der Kinder, aber auch der Erzieher und Lehrer waren, dass sie alle gerne viel freier und kreativer lernen wollen", sagt Bärbel Rothhaar. "Für mich ist es wichtig, dass Schule nicht eindimensional ist, sondern dass man auch voneinander, miteinander und natürlich selbstbestimmt lernt."
Ursprünglich in der Malerei ausgebildet, arbeitet Bärbel Rothhaar heute auch bildhauerisch und in der Konzeptkunst. Sie hat schon an mehreren Schulen - auch in Moabit - Kunstprojekte mit Schülern und Lehrern durchgeführt. "Mich sprechen ganz oft Schülerinnen und Schüler an, die fragen, wann wir mal wieder etwas zusammen machen. Das freut mich natürlich sehr, weil es zeigt, dass von unserer gemeinsamen Arbeit nicht nur das Kunstwerk selbst geblieben ist."
Das Projekt "Turm des Lernens" förderte das Quartiersmanagement Moabit-West aus Mitteln des Programms "Soziale Stadt". Es soll aber auch den Auftakt für die Um- beziehungsweise Neugestaltung des hinteren Schulhofes der Carl-Bolle-Grundschule dienen. Laut Beatrice Pfitzner vom Quartiersmanagement habe das Bezirksamt mittlerweile auch eine Veränderung des vorderen Schulhofes in Aussicht gestellt.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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