Mitte. Das neue Wohngebiet in der Europacity genannten Neubaustadt entlang der Heidestraße bekommt doch keinen Stadthafen. Das große Wasserbecken wurde aus Kostengründen gestrichen.
Wasser ist das Leitmotiv bei der Gestaltung des neuen Stadtquartiers auf dem 40 Hektar großen Areal des ehemaligen Güterbahnhofs entlang der Heidestraße zwischen Hauptbahnhof und Perleberger Straße.
Highlight der Europacity sollte ein neuer Stadthafen sein. Ein 40 Meter breites Wasserbecken, das nach den bisherigen Plänen vom Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal 100 Meter in Richtung Heidestraße gebaggert werden sollte. Hafenquartier hieß das Viertel, weil drumherum 1000 Wohnungen entstehen. Doch die Vision mit Uferrestaurants und Tretbooten, die auf dem kleinen See rumkurven, ist geplatzt. Wie Petra Rohland von der Senatsbauverwaltung sagte, sei der Förderantrag auf sogenannte GRW-Mittel von der EU abgelehnt worden. Acht Millionen Euro wollte Berlin für das Hafenbecken. Zehn Prozent wäre der Eigenanteil des Landes. Doch für die EU-Behörden war das Kriterium der Tourismusförderung nicht erfüllt. Der Hafen diene vor allem den Bewohnern der Europacity.
Statt eines Hafenbeckens wird jetzt lediglich ein Stadtplatz mit zwei kleinen Wasserspielen zwischen Bäumen und Wiesen und eine Ufertreppe am Kanal gebaut. Das Büro Relais Landschaftsarchitekten, das als damaliger Wettbewerbssieger das Hafenbecken entworfen hatte, musste komplett umplanen. Zuletzt hieß das Projekt im Arbeitstitel noch Hafenplatz. Als "Zentraler Stadtplatz für die Europacity" wurden die neuen Entwürfe von der Senatsbauverwaltung jetzt vorgestellt. Insgesamt 4,3 Millionen Euro soll die Platzgestaltung kosten. Die Investoren, die rundherum die Häuser bauen, sollen sich daran beteiligen.
Als Attraktion wird jetzt das Wasserspiel in der Mitte des Platzes angepriesen. Das sind zwei geschwungene Senken aus Granitplatten, in die Sprühdüsen spritzen. "Der Spiegel dieser Wasserflächen wird durch Vernebelung und Wasserstrahlen entsprechend einer Dramaturgie inszeniert", heißt es. Wenn man die Wasserdüsen abschaltet, kann man die Flächen für Feste oder Wochenmärkte nutzen, nennt Petra Rohland den Vorteil der jetzigen Variante.
Dirk Jericho / DJ
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