Moabit. Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) berät derzeit über einen Antrag, wonach sie die Inbetriebnahme der geplanten Straßenbahnverbindung zwischen Turmstraße und Hauptbahnhof bis 2016 fordert. Doch daraus wird wohl nichts.
Die Fraktionen von SPD und Grünen haben den Antrag eingebracht, wonach sich das Bezirksamt dafür einsetzen soll, dass die Streckenverlängerung "schnellstmöglich, möglichst vor 2016" realisiert werden soll. Die BVV hat die Drucksache in ihrer November-Sitzung in den Verkehrsausschuss überwiesen. Was die Verordneten dort beschließen, dürfte am Lauf der Dinge allerdings wenig ändern: Die Bahnen rollen höchstwahrscheinlich nicht vor 2020 durch die Turmstraße. Wie der Pressesprecher der BVG, Klaus Wazlak, erklärt, sei ein Grund dafür, dass zunächst der neue Streckenabschnitt der M 10 zwischen Nord- und Hauptbahnhof fertiggestellt sein müsse. Die 2,4 Kilometer lange Strecke wird voraussichtlich im Sommer 2014 eröffnet. Für die BVG sei die Weiterführung bis zur Turmstraße vor allem als Westanbindung des Hauptbahnhofs zwar "eine interessante Option", die zeitliche Umsetzung vor 2020 sei dennoch "eher unwahrscheinlich".
Den Auftrag für den Bau müsste ohnehin die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung geben. Und auch dort denkt man in längeren Zeitabschnitten. Die Verlängerung sei, so Sprecherin Petra Rohland, im Koalitionsvertrag von SPD und CDU festgeschrieben und werde bereits "technisch vorbereitet". Allerdings würde der Bau erst nach Inbetriebnahme der Verbindung Haupt- und Nordbahnhof "planerisch vorangetrieben". Dem Wunsch der BVV-Fraktionen, die Bauarbeiten bis 2016 abzuschließen, könne dabei nicht nachgekommen werden. "Bis dahin ist die Strecke nicht umsetzbar."
Während der Bau der Strecke trotzdem bereits konkret verhandelt wird, scheint die Idee, auch die U 5 vom Hauptbahnhof bis zur Turmstraße weiterzuführen, noch absolute Zukunftsmusik. Diese sei, so Rohland, "allenfalls eine langfristige Option".
Ralf Liptau / flip
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