Bambule in der Beusselstraße: B12-Unterstützer besetzen Gikon-Büro
Moabit. Wohnungslose aus der Berlichingenstraße 12 und ihre Unterstützer besetzten kurzzeitig die Büroräume von Gikon an der Beusselstraße ein.
Am 24. Januar wurde die Urteilsverkündung zur Räumungsklage der Hauseigentümer gegen die wohnungslosen Männer aus formalen Gründen auf den 28. Februar verschoben. Gegen 13.30 Uhr betraten dann rund 25 Demonstranten die Gikon-Geschäftsräume an der Beusselstraße mit Schokoküssen und Konfetti-Flyern im Gepäck. Der Wohnheimbetreiber hat das „Gästehaus“ (B12) in der Berlichingenstraße 12 im Frühjahr 2016 gemietet. Sprechchöre erklangen. Die Polizei rückte mit rund 20 Beamten an, umstellte die Demonstranten und nahm die Personalien auf. Die Begründung lautete „Verstoß gegen das Versammlungsgesetz und Hausfriedensbruch“.
Die Unterstützer wollen trotzdem weiter „Druck aufbauen“, insbesondere gegenüber dem Senat. Das Ziel, so Sara Walther vom Bündnis „Zwangsräumung verhindern“, ist die Beschlagnahme des Hauses durch das Land Berlin. Unterstützung finden die Wohnungslosen auch vonseiten des Bezirks. Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) setzt sich für das gesetzliche Wohnrecht der Männer als Mieter ein.
Der sozialpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion in der BVV Mitte, Taylan Kurt, ist skeptisch. Das Landgericht vertrete den Standpunkt, nicht die Bewohner seien Mieter, sondern der soziale Träger, der die Zimmer an die Wohnungslosen weitervermietet habe. Müssten die Männer raus, müsse der Gesetzgeber sofort diese Gesetzeslücke schließen. Die Berlichingenstraße 12 stehe stellvertretend für alle anderen Wohnungslosenunterkünfte im Bezirk und im Land Berlin. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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