Quarantäne für Obdachlose
Berliner Stadtmission erweitert Station auf 100 Betten
Die Berliner Stadtmission hat ihre Quarantänestation für Obdachlose im Jugendgästehaus, Lehrter Straße 68, von 16 auf jetzt 100 Betten erweitert.
Finanziert wird das zusätzliche Angebot von der Senatssozialverwaltung. Die Betten stehen in Einzelzimmern der dritten und vierten Etage. Leute ohne Wohnung können dort kurzzeitig isoliert werden, wenn sie Kontakt zu Corona-Infizierten hatten oder auffällige Symptome zeigen. Nach positivem Test kommen die Erkrankten in den Quarantänebereich.
In der Quarantänestation wurden bisher über 70 Infizierte betreut. Neuerkrankte Obdachlose werden künftig in der ersten und zweiten Etage des Jugendgästehauses versorgt. Eingewiesen werden ausschließlich positiv getestete Patienten über das Bezirksamt Mitte. 30 Pfleger und Ärzte sorgen für die medizinische Grundversorgung für die Dauer der Quarantäne.
Der Senat finanziert das Projekt vorerst bis Ende März. Diese kurzfristigen Zusagen sind für die Stadtmission ein Problem. „Dadurch verlieren wir jedes Jahr qualifizierte, gut eingearbeitete Mitarbeiter“, sagt Ulrich Neugebauer von der Stadtmission. „Die Stadtmission funktioniert wie eine christliche Feuerwehr“, sagt Bischof Christian Stäblein. „Und eine Feuerwehr stellt man auch nicht erst ein und bildet sie aus, wenn der Großbrand bereits entfacht ist.“ Stadtmissionsdirektor Christian Ceconi fordert deswegen eine Perspektive für die Teams. Nur dann könne man die Mitarbeiter langfristig binden.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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