60 000 ohne Karte
Berliner Stadtmission übernimmt Clearingstelle in Sachen Krankenversicherung

Seit dem 1. Januar 2009 gilt in Deutschland eine Krankenversicherungspflicht für alle. Wer eine Arztpraxis oder eine Klinik betritt, muss seine "Gesundheitskarte" vorlegen. Trotzdem gibt es im Land Menschen, die nicht versichert sind. In Berlin sind schätzungsweise 60 000 Personen betroffen.

Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (SPD) will gegen diesen Missstand vorgehen. Am 9. Oktober hat die vom Senat finanzierte „Clearingstelle für Menschen mit ungeklärtem Krankenversicherungsschutz“ ihre Arbeit aufgenommen. Träger der Clearingstelle ist die Berliner Stadtmission. Sie hat sich auf diese neue Aufgabe einen Monat lang vorbereitet. Die Räume der Beratungsstelle befinden sich direkt im Zentrum der Stadtmission am Hauptbahnhof in der Lehrter Straße 68. Die Einrichtung sei zentral gelegen, die Berliner Stadtmission ein sehr erfahrener Träger, gut vernetzt mit bereits bestehenden Versorgungseinrichtungen, urteilt die Senatorin.

Die Menschen, die ohne Krankenversicherungsschutz leben, sind deutsche Staatsbürger, Ausländer aus der EU und aus Drittstaaten, Flüchtlinge, Selbstständige und Studenten. Von ihnen könnten ein Viertel bis die Hälfte versichert werden, meint Dilek Kolat. Die Senatsgesundheitsverwaltung will diejenigen unterstützen, die ärztliche Hilfe brauchen, aber keine Krankenversicherungskarten vorlegen können. „Oft besteht dennoch ein Versicherungsschutz“, so Senatorin Kolat.

Leistungsanspruch prüfen, dann beraten

Die Clearingstelle werde als Erstanlaufstelle alle Möglichkeiten eines Leistungsanspruchs prüfen, sodann Unterstützung und Begleitung für die folgenden notwendigen Schritte anbieten. Das Ziel der neu eingerichteten Clearingstelle in Moabit ist es, Menschen, die keinen klaren Status als Krankenversicherte haben, bei einer Krankenkasse in Deutschland oder im Ausland zu versichern. Wo das trotz aller Bemühungen nicht möglich sein sollte, wird die Beratungsstelle prüfen, inwieweit Ansprüche nach dem Sozialhilfe- oder dem Asylbewerberleistungsgesetz bestehen. „Die Clearingstelle wird sozialrechtliche Beratung anbieten. Ausländerinnen und Ausländer ohne Aufenthaltsstatus sollen zudem an eine aufenthaltsrechtliche Beratung vermittelt werden“, ergänzt eine Sprecherin der Senatsgesundheitsverwaltung.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 556× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 842× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 819× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.197× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.