Die Heizung im Problemhaus Calvinstraße 21 funktioniert wieder
"Die Calvinstraße 21 soll einfrieren", lässt Roman Czapara unlängst die Presse wissen. Er, seine Frau Hanna und die anderen fünf Parteien, die noch in dem Haus wohnen, messen 13 Grad in ihren Räumen. Die Heizkörper sind kalt. Wie im vergangenen Winter. Der Vermieter wolle wahrscheinlich auf diese Weise die Entmietung des Hauses beschleunigen, vermuten Mieterin Eva Bugenhagen, die als 17-Jährige 1961 mit ihren Eltern in die Calvinstraße gezogen ist, als das Haus gerade fertig gestellt war, und der Rechtsanwalt der Mietergemeinschaft, Christoph Müller.
Die Eigentümerin des Hauses, die Terrial Stadtentwicklung GmbH aus dem oberschwäbischen Biberach an der Riß, will seit 2008 das Haus sanieren. Nebenan hat die Firma schon einen Neubau errichtet und gegenüber einen 60er-Jahre-Bau modernisiert. Fünf Jahre nach der ersten Modernisierungsankündigung und nach mehr als 20 Gerichtsterminen ist die Terrial ihrem Ziel keinen Schritt näher gekommen. Am 14. November des abgelaufenen Jahres musste der Investor auf Anordnung des Bezirksamtes das Baugerüst und die Plane um das Haus demontieren. Die Terrial konnte über 18 Monate keine Bautätigkeit nachweisen.
"Endlich werden Fakten geschaffen", sagte Mieter Roman Czapara im November. Die Bewohner der Calvinstraße 21 hatten zu dem Zeitpunkt über ein Jahr mit dem Bezirksamt korrespondiert. Sie wollten von Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) wissen, warum sie einen solchen Zustand ertragen müssen.
In der Angelegenheit der kalten Heizkörper reagiert das Bezirksamt schneller. Eine Anfrage der Berliner Woche führte dazu, dass das Amt für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Ordnung umgehend einen Ortstermin mit dem Vermieter ansetzte. Die Terrial behauptete gegenüber Spalleks Behörde, dass die Heizung funktioniere. Bei der Ortsbesichtigung, die so kurzfristig nur in einer Wohnung erfolgt ist, wird eine Zimmertemperatur von 23 Grad gemessen. Von Mieterseite heißt es, die Heizung habe seit dem 13. Dezember wieder funktioniert.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.