Geschäfte mit Flüchtlingen: Mitte will schneller gegen illegale Unterkünfte vorgehen
Mitte. Nach der Schließung eines illegalen Hostels in der Ackerstraße, das viel zu viele Flüchtlinge in seine Zimmer gepfercht haben soll, will Sozialstadtrat Stephan von Dassel (Grüne) schneller gegen skrupellose Geschäftemacher vorgehen.
Den nicht abreißenden Flüchtlingsstrom nutzen immer mehr dubiose Unternehmer. Weil das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) nicht immer sofort jeden unterbringen kann, bekommen die Flüchtlinge Übernachtungsgutscheine. Damit können sie sich eine Unterkunft suchen. Der Hostelbetreiber rechnet den Gutschein beim Lageso ab und bekommt bis zu 50 Euro pro Nacht.
Ob die Unterkunft als Herberge zugelassen ist, überprüfen die Behörden selten. In Mitte gibt es „mindestens zehn unseriöse oder kriminelle Betreiber“, sagt Sozialstadtrat Stephan von Dassel. Über 100 Flüchtlinge suchen täglich mit ihren Gutscheinen einen Schlafplatz im Citybezirk und geraten immer öfter an dubiose Anbieter. In der Ackerstraße soll ein Betreiber bis zu 80 Menschen in seine Räume gepfercht und dafür pro Nacht Tausende Euros kassiert haben. Die Unterkunft hatte gar keine Beherbungsgenehmigung, der Brandschutz wurde missachtet. Nach Hinweisen ließ das Bezirksamt die illegale Unterkunft räumen.
„Wir blicken selbst nicht mehr durch, immer wieder tauchen neue Anbieter auf“, so von Dassel. Den Behörden reiche als Nachweis meist schon, wenn der Betreiber eine Website hat. Von Dassel will jetzt in Mitte einen zentralen Infopool einrichten, auf den die einzelnen Ämter zugreifen können. Durch die gesammelten Daten sollen das Gesundheits- oder Bauamt und andere Stellen schneller reagieren, wenn es zum Beispiel Lärmbeschwerden gibt. Bisher ist nicht immer gleich klar, dass es sich möglicherweise um illegale Unterkünfte handelt.
Wegen fehlender Kontrollen werde es Betrügern leicht gemacht. „Riesensummen werden aus dem Fenster geschmissen“, so von Dassel. Betrüger kaufen den Notleidenden sogar direkt vor dem Lageso in der Turmstraße die Gutscheine für ein paar Euro Bargeld ab und rechnen illegal die nicht erbrachten Übernachtungen ab. Weil der Flüchtling sich über die Euros freut, schläft er dann im Park. DJ
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