Kindertagesstätte „Sonnenstern“ muss ihre Räume in der Stendaler Straße verlassen

Moabit. Noch eine soziale Einrichtung muss am bisherigen Standort schließen. Dem Kinderladen „Sonnenstern“ in der Stendaler Straße 5 wurde gekündigt.

Zum 28. Februar muss die Kindertagesstätte aus den Räumen in der ehemaligen Brotfabrik, jetzt das Künstlerhaus „Atelier 5“, raus. Die Kita der gemeinnützigen Gesellschaft „Mini-Kitas First“ ist dort seit mehr als 13 Jahren untergebracht. Zurzeit betreuen drei Mitarbeiter 18 Kinder im Alter zwischen einem und fünf Jahren.

„Die Einrichtung leistet wertvolle pädagogische und integrative Arbeit und ist ein fester, unersetzlicher Bestandteil innerhalb des Bezirks“, sagt Ina Kratzheller. Die Geschäftsführerin von "Mini-Kitas First" hat eine Online-Petition zur Rettung der Kita gestartet (www.change.org). Innerhalb von drei Wochen haben schon 12 500 Unterstützer unterschrieben. Die Petition richtet sich an Sozialsenatorin Sandra Scheeres (SPD), zuvorderst aber an die prominente Hauseigentümerin und Vermieterin. Es ist die in Südafrika geborene und aufgewachsene Künstlerin Christine Haberstock, die in Berlin lebt und arbeitet.

Das einstige gute Verhältnis zur Vermieterin scheint zerrüttet. E-Mails der Mitarbeiter und des Trägervereins bleiben laut Kratzheller unbeantwortet. „Es gibt keine Mietschulden, keine Beschwerden vonseiten anderer Mieter oder sonstige Konflikte. Innerhalb der Mieterschaft hat die Kita eine große Akzeptanz“, sagt Ina Kratzheller.

"Mini-Kitas First" und Geschäftsführerin Kratzheller wollen sich immer noch mit Haberstock an einen Tisch setzen, um „zum Wohl der Kinder nach einer verträglichen Lösung“ zu suchen. Gleichzeitig wird für die Kita nach einer neuen Bleibe in der Nähe Ausschau gehalten. „Wir erwarten, dass die Eigentümerin zumindest die Möglichkeit für einen nahtlosen Übergang in neue Räume schafft“, so Kratzheller.

Christine Haberstock will sich zur Sache nicht äußern. Auf Anfrage der Berliner Woche teilte die Künstlerin mit: „Nach Rücksprache mit meinem rechtlichen Berater haben wir uns entschlossen, nicht noch weiter Öl ins Feuer zu gießen, und werden deshalb keinen Kommentar abgeben.“ KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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