Ein Spaziergang zum Jubiläum
Quartiersmanagement Moabit-West wird 20 Jahre alt

Das Team des Quartiersmanagements Moabit-West: Projektleiterin Beatrice Siegert und ihre Kolleginnen Zeinab Hammoud und Aisha Ahmed. | Foto: KEN
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  • Das Team des Quartiersmanagements Moabit-West: Projektleiterin Beatrice Siegert und ihre Kolleginnen Zeinab Hammoud und Aisha Ahmed.
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Seit zwanzig Jahren ist im Moabiter Westen ein Quartiersmanagement (QM) tätig. Beatrice Siegert, Projektleiterin des QM Moabit-West, und ihr Team luden aus diesem Anlass zu einem Spaziergang durch den Kiez ein.

Was das Quartiersmanagement gemeinsam mit zahlreichen Akteuren im Quartier und mit Fördermitteln des Programms Soziale Stadt in den beiden zurückliegenden Dekaden geschaffen hat, lässt sich am anschaulichsten an baulichen Maßnahmen ablesen. So waren das Nachbarschaftszentrum „Stadtschloss Moabit“ in der Rostocker Straße 32 und 32b, der Refo-Campus in der Wiclefstraße 32, die Waldstraße, die Carl-Bolle-Grundschule und das „Offene Wohnzimmer“ in der Waldenserstraße, der Spielplatz an der Emdener Straße und das Zentrum für Kunst und Urbanistik Stationen der Tour. Diese nahm vor dem QM-Büro an der Ecke Rostocker und Wittstocker Straße ihren Anfang.

Das Quartiersmanagement kann auf eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Verein „Moabiter Ratschlag“ zurückblicken. Dieser ist Träger des „Stadtschlosses“ mit seinen mannigfaltigen Angeboten: vom preisgünstigen Mittagessen über Beratungen und Hilfen zur Selbsthilfe bis zur Sprach- und Leseförderung für Kinder. Auch das Stadtteilplenum, ein offenes Informationsgremium von Moabiter Ratschlag und Quartiersmanagement, tagt dort. 2001 und 2002 seien etwa eine Million Euro für Sanierung und Umbau der ehemaligen Lesehalle, heute der Stadtschloss-Treff, und 2018 für einen barrierearmen Zugang investiert worden, erklärt Beatrice Siegert. Demnächst wird das „Stadtschloss“ Station für ein Leih-Lastenfahrrad.

"Gemeinsam Schönes bewegen"

Auf dem Refo-Campus empfing Theologe und Geschäftsführer Stephan „Steve“ Rauhut die Besuchergruppe. Auf dem Grundstück befinden sich die Reformationskirche, die dem Campus seinen Namen gab, zwei Wohnhäuser, ein Projekthaus und ein Kindergarten. Mit Mitteln aus dem Baufonds des Förderprogramms Soziale Stadt konnte der Komplex seit 2011 nach und nach saniert werden. „Wir dürfen gemeinsam Schönes bewegen“, sagt der frühere Luftfahrtingenieur Rauhut. Wichtig sei es, „an der Nachbarschaft dran zu sein“. Ein „toter Ort“ innerhalb der Evangelischen Kirche sei zu einer neuen Form Kirche umgewandelt worden, so Rauhut. Der Refo-Campus sei zu einem wichtigen Anker interreligiöser, sozialer und kultureller Nachbarschaftsarbeit geworden.

Bevor das nächste Ziel des Spaziergangs erreicht wurde, die Carl-Bolle-Schule, war die Waldstraße zu überqueren. Als letzte Etappe des QM-Projekts „Moabiter Bewegungslandschaft“ wurde der enge, schlecht einsehbare Mittelstreifen der Straße nach mehrmonatiger Bürgerbeteiligung beinahe auf seiner gesamten Länge zu einem Freizeitband mit Spielgeräten, Trimm-Dich-Geräten und sogar einer „Langen Tafel“, an der man gemeinsam essen kann, umgestaltet – nicht zur Freude aller Anwohner, wie Beatrice Siegert anmerkt. Die Straße sei einem „Toleranzprozess“ unterworfen.

Workshops im "Offenen Wohnzimmer"

Mit Unterstützung des Quartiersmanagements konnte die Neugestaltung des zur Wald- und Waldenserstraße hin offenen, großen Pausenhofs der Carl-Bolle-Schule finanziert werden. Die Schule mit aktuell 360 Schülern ist Mitglied im Naturwissenschaftlichen und Kulturellen Bildungsverbund. Dieser wird vom Quartiersmanagement Moabit-West gemeinsam mit dem QM Moabit-Ost gefördert. Die Schule ist Partnerin bei vielen Bildungs- und Gesundheitsprojekten.

Der Emdener Spielplatz gehört zu den insgesamt sieben Spielplätzen der „Moabiter Bewegungslandschaft“. Alle wurden mit QM-Mitteln saniert. Der Spielplatz an der Emdener Straße wird pädagogisch betreut.

Schräg gegenüber der Schule befindet sich in einem ehemaligen Ladengeschäft ein neuer Nachbarschaftstreff, das „Offene Wohnzimmer“ in Trägerschaft des Vereins „Machbarschaft“. Der Begegnungsort ist tatsächlich wie ein Wohnzimmer eingerichtet. Man darf es nicht in Schuhen betreten. Im Angebot sind verschiedene Workshops, auch Yoga- und Meditationskurse. Mit Geld aus dem Aktionsfonds des Programms Soziale Stadt konnten Yogamatten angeschafft werden. Der Verein finanziert sich bislang ausschließlich über Spenden und Einnahmen aus der Vermietung seiner Räume an Gruppen.

Nach zwei Stunden wurde die letzte Station auf dem Spaziergang erreicht, das Zentrum für Kunst und Urbanistik (ZK/U) an der Siemensstraße. Als QM-Projekt begann ein „Gütermarkt“ für Kunst und Trödel. Inzwischen wird er in Eigenregie organisiert. Ebenfalls als Projekt des Quartiersmanagement hat das „Speisekino“ – ein Film mit dazu passendem Gericht – begonnen. Die Kunst- und Kulturstätte steht vor ihrem Ausbau. Die Planungen laufen. Anwohner und Interessierte sind zur Teilnahme eingeladen.

Mehr zum QM-Gebiet gibt es unter www.moabitwest.de.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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