Traglufthalle geschlossen: Seit 2014 kamen in Notunterkunft 23.000 Geflüchtete unter
Moabit. Der Betrieb der Traglufthalle für Flüchtlinge der Berliner Stadtmission ist am 24. Juli eingestellt worden.
Die Schließung wurde auf das Schuljahresende gelegt, weil viele Familien bis zu zwei Jahre dort gelebt haben und ihre Kinder auch zur Schule gingen. Im November 2014 musste die Traglufthalle auf dem Gelände des Poststadions wegen der großen Zahl von Flüchtlingen, die in der Stadt unterzubringen waren, innerhalb von zwei Wochen errichtet werden. Die Traglufthalle an der Kruppstraße war zunächst nur als Notunterkunft für wenige Tage gedacht. Viele mussten mehrere Monate bleiben. Bei einem Bewohner waren es 22 Monate. „Aus unserer Sicht ist diese Unterbringung für diese lange Verweildauer nicht geeignet“, urteilt Stadtmissionsdirektor Joachim Lenz.
Um so etwas wie Privatsphäre zu schaffen, hatte die Berliner Stadtmission aus Holzwänden und einem Vorhang Sechs-Bett-Zimmer gebaut. „Nach diesem Muster wurden in der Folge bundesweit Traglufthallen aufgebaut und ausgestattet“, sagt Stadtmissionssprecherin Ortrud Wohlwend. Seit der Eröffnung haben rund 23.000 Menschen mit 33 Nationalitäten in der Halle gelebt. „Der älteste Bewohner war 83 Jahre alt, die größte Familie hatte acht Mitglieder, und in der Zeit sind 20 Babys geboren worden. Für viele Kinder war die deutsche Sprache die erste Sprache, die sie gehört und gelernt haben“, so Wohlwend.
Hauptamtliche Mitarbeiter und Hunderte ehrenamtliche Helfer engagierten sich. Mit Talent und Einfallsreichtum wurden Kinderprogramme, Sport- und andere Angebote geschaffen, um den oftmals traumatisierten Flüchtlingen Abwechslung und Freude zu schenken. Zu den kulturellen Höhepunkten gehörten ein Konzert der Deutschen Oper oder der Besuch von Hollywood-Star Susan Sarandon in der Traglufthalle.
„Jetzt gehen wir neue Wege“, sagt Lenz. Die Stadtmission will die geflüchteten Menschen auf ihrem weiteren Weg begleiten mit dem Ziel, in Berlin Fuß zu fassen und für sich selbst sorgen zu können. „Für jeden Einzelnen hat sich der Einsatz gelohnt“, sagt Lenz. „Bis hierher haben wir es geschafft.“ KEN
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