Platz für120 Obdachlose
Unionhilfswerk betreibt Notunterkunft der Kältehilfe in Moabit

Das Unionhilfswerk engagiert sich in der diesjährigen Kältehilfe.

Der 1946 von Christdemokraten in Berlin gegründete Träger der freien Wohlfahrtspflege mit rund 3000 Mitarbeitern und mehr als 1100 ehrenamtlich und freiwillig Engagierten hat im Auftrag des Bezirksamts Mitte bis 30. April die Unterkunft in der Straße Alt-Moabit 82b übernommen. Auf drei Etagen ist dort Platz für 120 Obdachlose. Für die Kältehilfe 2018/2019 stehen berlinweit rund 1200 Übernachtungsplätze zur Verfügung.

Niedrige Temperaturen in den kalten Monaten seien für obdachlose Menschen lebensgefährlich, sagt Norbert Prochnow. Sie benötigten nachts einen warmen und trockenen Schlafplatz, so der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Unionhilfswerk Berlin. „In der ehemaligen Flüchtlingsunterkunft in Moabit finden an sieben Nächten in der Woche obdachlose Menschen von 19 bis 8 Uhr eine Schlafmöglichkeit“, erläutert Unionhilfswerk-Sprecherin Gina Schmelter. Die Menschen erhielten etwas zu essen und zu trinken. „Sie haben Gelegenheit, sich zu waschen, und können Unterstützung in besonderen Notlagen in Anspruch nehmen“, so Schmelter.

In der Stadt leben 4000 bis 10 000 Menschen auf der Straße. Genaue Zahlen gibt es nicht. Das will Berlins Sozialsenatorin ändern. Elke Breitenbach (Linke) hat für dieses Jahr eine Zählung Obdachloser angekündigt. Je nach datenschutzrechtlichen Vorgabe kann für die statistische Erfassung nach Geschlecht, Herkunft, Aufenthaltsstatus und Dauer der Obdachlosigkeit gefragt werden. Mit der Erfassung will der Senat seine Hilfsangebote besser auf die Bedürfnisse der Obdachlosen zuschneiden.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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