Schnelle Hilfe in schweren Zeiten
Verein Kinderhilfe sammelt zum 40. Jubiläum Spenden für Familien-Sozialfonds
Seit 40 Jahren steht der Verein „Kinderhilfe – Hilfe für krebs- und schwerkranke Kinder“ Familien mit schwer erkrankten Kindern und Jugendlichen in diesen extrem schweren Zeiten zur Seite. Zum Vereinsjubiläum sammelt die Kinderhilfe Geld für den Sozialfonds. Das Besondere: Die Bethe-Stiftung verdoppelt jede Spende.
Wenn das Kind zum Beispiel an Krebs schwer erkrankt, bricht für die gesamte Familie eine Welt zusammen. Nichts ist mehr, wie es war, und die Tage werden dunkel und schwer. Jedes Jahr erleiden in Berlin und Brandenburg etwa 150 Kinder dieses Schicksal. Die Diagnose Krebs trifft die betroffenen Familien meist völlig unvorbereitet und stürzt sie oft in ein tiefes Loch. Zum seelischen Ausnahmezustand kommen große finanzielle Sorgen, wenn einerseits die Zeit und Kraft nicht mehr für die Erwerbsarbeit reichen und andererseits die täglichen Ausgaben explodieren.
Die Kinderhilfe steht seit 1983 Eltern und Geschwistern in diesen schweren Zeiten zur Seite. Denn wie wichtig unbürokratische Hilfe ist, wussten die mittlerweile verstorbenen Vereinsgründer Barbara und Jürgen Schulz am besten. Sie selbst hatten ihren Sohn durch diese heimtückische Krankheit verloren und wussten aus eigener Erfahrung, welche Problem- und Kostenlawine auf betroffene Familien zurast. Der Hilfsverein unterstützt betroffene Eltern und Familien, wo es geht. Derzeit engagieren sich in den Projekten neben 30 hauptamtlichen Mitarbeitern 130 Ehrenamtliche. Sie betreuen aktuell 164 Familien in Berlin und Brandenburg.
Im 2021 eröffneten Barbara-Schulz-Haus in Alt-Hermsdorf beispielsweise – benannt nach der 2020 verstorbenen Vereinsgründerin – gibt es viele Freizeitangebote für Geschwisterkinder, damit sie auch mal abschalten können. Auch Therapien für die erkrankten Kinder finden dort statt. Im Barbara-Schulz-Haus werden in Workshops Ehrenamtliche ausgebildet, die sich als Familien- oder Trauerbegleiter im Verein engagieren möchten.
Die Kinderhilfe will jetzt gemeinsam mit der Bethe-Stiftung auf das Schicksal der Familien aufmerksam machen und hat eine Spendenverdopplungsaktion gestartet. Die Bethe-Stiftung legt noch bis 3. Dezember die gleiche Summe auf jede eingegangene Spende auf der Onlinespendenplattform Betterplace drauf. Spendenziel sind 15 000 Euro, die von der Bethe-Stiftung auf 30 000 Euro verdoppelt werden sollen. Das Geld ist für den Kinderhilfe-Sozialfonds, aus dem Familien Geld bekommen können, wenn zum Beispiel die Waschmaschine plötzlich den Geist aufgibt. Aber auch wenn Eltern ihren Kinder einen Herzenswunsch erfüllen möchten – beispielsweise Rollschuhe, ein Fahrrad oder ein Trampolin, können sie Hilfe aus dem Sozialfonds erhalten.
Der Verein Kinderhilfe betreibt Beratungs- und Kontaktstellen in Berlin, Potsdam und Frankfurt/Oder, in denen Sozialarbeiter und Therapeuten betroffene Eltern und Geschwister unterstützen. Ehrenamtliche Familienbegleiter helfen bei Erledigungen im Haushalt und kümmern sich um die Geschwister. Der Verein bietet auch Erholungsreisen für Familien und deren Geschwister. Für Familien, die von weiter weg anreisen und in der Nähe sein möchten, wenn ihre kranken Kinder im Virchow-Klinikum in Wedding operiert werden oder zur Chemotherapie müssen, gibt es fünf Elternwohnungen. Seit fünf Jahren existiert auch ein ambulanter Kinderhospizdienst. Ausgebildete Trauerbegleiter helfen den Familien, mit dem schmerzhaften Verlust zurechtzukommen und diese schwere Zeit zu verarbeiten.
Die Kinderhilfe finanziert sich seit Gründung vor 40 Jahren fast ausschließlich über Spenden. Wer bei der Verdopplungsaktion mitmachen möchte, kann auf Betterplace unter https://www.betterplace.org/de/projects/126429-spendenverdopplung-40-jahre-kinderhilfe-e-v, direkt bei Kinderhilfe e. V., Berliner Sparkasse, IBAN: DE49 1005 0000 0780 0048 84 oder auch unter kinderhilfe-ev.de spenden.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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