Zwischenlösung gefunden: Wohnheimbewohner können bis Sommer bleiben

Moabit. „Wir müssen alles dafür tun, dass bedürftige Menschen nicht aus unserem Bezirk vertrieben werden“, schrieb Taylan Kurt, fachpolitischer Sprecher für Wirtschaft, Ordnung und Soziales der grünen Fraktion in der BVV Mitte November auf Facebook. Jetzt gibt es einen Kompromiss für 80 im Obdachlosenheim Alt-Moabit 105 verbliebene Bewohner.

„Das Bezirksamt hat eine Problemlösung gefunden“, sagt Sozialstadtrat Ephraim Gothe (SPD). Bis zum 31. Juli können die 80 verbliebenen Bewohner in Moabit bleiben. Darauf haben sich ein Wohnheimbetreiber und die Hauseigentümer geeinigt. Damit ist ein zeitweiliger Weiterbetrieb der Einrichtung gewährleistet.

Dem bisherigen Betreiber, der Wohnheim Alt-Moabit GmbH, war der Gewerbemietvertrag zum Jahresende 2016 gekündigt worden. Insgesamt 166 Bewohnern drohte die Obdachlosigkeit mitten im Winter. Wie Ephraim Gothe bereits vor dem Jahreswechsel mitteilen konnte, war ein Teil der Bewohner in anderen Wohnheimen untergebracht worden. Der Verbleib der übrigen war zu diesem Zeitpunkt jedoch völlig offen.

Der aktuelle Betreiber der Einrichtung in der Straße Alt-Moabit plant den Umbau eines Hauses in Pankow zu einem Wohnheim für Obdachlose. Dort sollen die 80 Personen aus Moabit im Sommer einziehen. Das entspricht nicht den Forderungen der Grünen aus dem vergangenen Jahr, die Menschen nicht aus dem Bezirk zu vertreiben. Da Taylan Kurt und seinen Parteifreunden klar war, dass die Zeiten vorbei sind, in denen für eine geschlossene Obdachlosenunterkunft eine neue eröffnet wird, dachten sie im vergangenen Jahr sogar an die Beschlagnahme der Immobilie. Darauf hat sich augenscheinlich weder die SPD noch Mittes grüner Bürgermeister Stephan von Dassel ernsthaft eingelassen. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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