Coach Demuth sah Niederlage im Pokal-Halbfinale kommen

Der Berliner AK (hier Emre Turan, rot) musste sich überraschend dem SV Tasmania geschlagen geben. | Foto: Nittel
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Moabit. Der Berliner AK hat das Halbfinale um den Berliner-Pilsner-Pokal beim zwei Spielklassen tiefer kickenden SV Tasmania völlig überraschend mit 1:2 (1:0) verloren.

Durch diese völlig unnötige Niederlage am 7. Mai ist nun auch die letzte Hoffnung dahin, eine äußerst durchwachsene Regionalligasaison mit dem Pokalsieg zu retten, der zudem die äußerst lukrative Qualifikation für den DFB-Pokal bedeutet hätte. Tagelang hatte sich die Truppe aus dem Poststadion auf "ihren großen Tag", wie es auf der Internetseite des BAK hieß, vorbereitet. Und am Ende stand der Favorit dann doch mit leeren Händen da.

Das Halbfinale im Werner-Seelenbinder-Sportpark in Neukölln war schon seit vielen Minuten vorbei, da drehte BAK-Coach Dietmar Demuth auf dem mittlerweile verwaisten Platz immer noch einsam seine Kreise. Der Trainer, der als Profi für den FC St. Pauli und Bayer Leverkusen in der Bundesliga gekickt hatte, war von seiner Mannschaft enttäuscht. Dabei hatte er vieles, was sich in den 90 Minuten auf dem Rasen ereignet hatte, kommen sehen. Verhindern konnte er es jedoch nicht.

In der ersten Halbzeit hatte der Favorit aus Moabit deutlich mehr Spielanteile, versäumte es aber, mit einer deutlichen Führung in die Kabinen zu gehen. So scheiterte BAK-Angreifer Christian Siemund nach rund zehn Minuten an Tasmanias Torhüter Robert Schelenz. In der 18. Minute fuhr Demuth zum ersten Mal aus seiner Haut. "Kindergarten", beschimpfte er seine Angreifer Ugurtan Cepni und Tunay Deniz, die es beide innerhalb weniger Sekunden versäumt hatten, den Ball im Tor zu versenken. Zwar traf Siemund noch vor dem Pausentee zur 1:0-Führung (32. Minute), die Partie hätte zu diesem Zeitpunkt aber längst für den Favoriten entschieden sein müssen.

Der SV Tasmania kam wie ausgewechselt aus der Pause zurück und spielte viel mutiger nach vorn, während sich der BAK weiter zurückzog. "Ihr dürft jetzt nicht nachlassen", versuchte Demuth, seine Spieler anzutreiben. Vergeblich. Bis zur 70. Minute ging dieses Spielchen gut, dann traf Kevin Gempf unter dem Jubel der knapp 500 Zuschauer zum Ausgleich. Zwar hatte der BAK postwendend die große Chance, wieder in Führung zu gehen. Doch Baris Gündüzer versagten bei einem Elfmeter die Nerven. Der 21-Jährige schoss den Ball neben das Tor. Und es sollte noch schlimmer kommen. Nach einem völlig unnötigen Foulspiel rund 30 Meter vor dem BAK-Tor entschied Schiedsrichter Max Burda auf Freistoß für Tasmania. "Wir lassen in der Nähe unseres Strafraums viel zu viele Standards zu, das kann nicht gut gehen", schimpfte Demuth ein letztes Mal an diesem Tag. Und tatsächlich: Der Ball segelte in den Strafraum, konnte von der BAK-Abwehr nicht geklärt werden und fiel dem Tasmanen Jack Grubert vor der Füße, der sein Team in den Fußballhimmel schoss.

Nach dem mehr als enttäuschenden letzten Heimspiel, das am 3. Mai gegen das Schlusslicht der Regionalliga Optik Rathenow sang- und klanglos mit 0:4 verloren gegangen war, hatte Demuth zahlreiche personelle Veränderungen zur neuen Saison angekündigt. Der Auftritt seiner Mannschaft im Werner-Seelenbinder-Sportpark wird ihn in dieser Meinung nur bestärkt haben.

Michael Nittel / min
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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