Handball auf weißem Sand
Das Team „BeachBerlin“ fiebert der Deutschen Meisterschaft vom 3. bis 5. August entgegen
Bei Turnieren in Hamburg und im Ostseebad Grömitz haben die Damen von „BeachBerlin“ die notwendigen Punkte gesammelt, um beim Höhepunkt der Saison, der Deutschen Meisterschaft im Beachhandball auf dem Sand von „BeachMitte“ am S-Bahnhof Nordbahnhof Anfang August, mitzumischen. Die Berliner Woche sprach mit zwei Spielerinnen über die neue Trendsportart.
Zwar mache es mehr Spaß, in Australien am Strand zu spielen, aber Berlin sei trotzdem ein idealer Ort für Beachhandball. Dort, in der kosmopolitischen Stadt, seien die Leute zu finden, die den Sport einmal ausprobieren möchten, sagt Lisa Ducret. Die 30-jährige Französin, die als Volontärin bei dpa arbeitet, steckt praktisch ihre ganze Freizeit in Handball und seit Neuestem auch in die Sandvariante dieses Mannschaftsspiels, die sich dann doch wesentlich vom klassischen Handball unterscheidet: kleineres Spielfeld, Verbot von Körperkontakt, Punkte für „schönes Spiel“.
Beachhandball ist kein Partyspaß. Die Sportart kostet viel Kraft. „Es ist definitiv sehr anstrengend im Sand zu spielen“, sagt Ducrets Mannschaftskollegin Claudia Offel. Und Turniere gingen nie spurlos an einem vorüber, meint die 22-jährige angehende Elektrotechnikerin. Weil alle im Team „BeachBerlin“ von Hause aus Amateurhandballerinnen im Spielbetrieb sind, investieren sie ihre übrige Freizeit wieder in Sport, in Beachhandball.
Denise Westhäusler vom Handball-Verband Berlin hat dem erst vor Kurzem zusammengefundenen BeachBerlin-Team eine regelmäßige Trainingsmöglichkeit auf einem Sandplatz am Sportzentrum Schöneberg verschafft. Westhäusler ist eine der wichtigsten Unterstützer der Beachhandballdamen aus mehreren Handballvereinen in Spandau, Neukölln, Wilmersdorf und Mitte.
„Ich wollte auf keinen Fall in Berlin im Winter draußen auf eisigem Boden trainieren, um mein Leistungsniveau zu halten“, sagt Lisa Ducret. Daher setzt das Team von „BeachBerlin“ auf Pierre Voss. Das Vorstandsmitglied vom Unternehmensnetzwerk Moabit ist ein großer Beachhandballfan. „Er versucht, für uns ein Sponsorennetzwerk aufzubauen“, so Lisa Ducret. Eine Halle wird gebraucht, „damit wir im Winter ein- bis zweimal im Monat trainieren können und nicht in jedem Frühjahr von Neuem beginnen müssen“, meint die Französin. Schließlich sei es schwierig eine Sportart zu „pushen“, wenn man die finanziellen Mittel nicht habe.
Nicht unwahrscheinlich, dass Beachhandball demnächst olympische Disziplin wird. „Eine schöne Disziplin, wenn es ums Zuschauen geht“, sagen die beiden jungen Frauen. Jetzt aber konzentrieren sie sich auf die Deutsche Meisterschaft. „Wir werden hoffentlich noch ein Trainingscamp haben“, wünscht sich Claudia Offel. „Und so häufig wie möglich trainieren, ein paar Spielzüge überlegen und sie trainieren“, fügt Lisa Ducret hinzu. Die Konkurrenz mit Namen „Beach Chiller“, „Sandmöpse“ und „Brüder Ismaning“ ist stark, aber nicht gänzlich unbesiegbar.
So ist die Erwartung und Vorfreude groß, bei hoffentlich schönstem Wetter im neonpinkfarbigen Tank Top und kurzer Hose vom 3. bis 5. August auf „BeachMitte“ um den Sieg zu kämpfen.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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