Der TISC ist einfach spitze: Basketballerinnen schlagen auch den SC Rist Wedel
Moabit. Die Basketballerinnen vom Tiergarten International Sport Club 99 bleiben in der ersten Regionalliga das Maß aller Dinge und auch nach dem ersten Spieltag im neuen Jahr spitze: Am vergangenen Sonnabend triumphierte die Truppe um Headcoach Christophe Papélian in der Sporthalle der Kurt-Tucholsky-Grundschule über den SC Rist Wedel mit 64:46.
„Eigentlich bin ich mit dem Spiel meiner Mannschaft und dem Ergebnis sehr zufrieden“, freute sich der Trainer. „Schließlich habe ich einige Spielerinnen aufgrund der Weihnachtspause und wegen Krankheit drei, vier Wochen überhaupt nicht gesehen.“ Konzentriert ging man gegen den Tabellen-Neunten aus Schleswig-Holstein von der ersten Sekunde an zu Werke, erspielte sich schnell einen zweistelligen Punktevorsprung und gab diesen bis zum Ende der Partie auch nicht mehr ab. Ausschlaggebend für den Erfolg war einmal mehr eine tolle Leistung der gesamten Mannschaft. Und das ist etwas, auf das der Coach sehr großen Wert legt: „Ich habe Leute, die das Team in der Kabine richtig puschen und anfeuern. Ich habe Spielerinnen, die überragend in der Defensive sind, und andere, die großartige Qualitäten in der Offensive haben. Sie alle sind meine Leistungsträgerinnen.“
Durch diesen Erfolg festigte der TISC nach neun von 16 Spieltagen mit acht Siegen und nur einer Niederlage den ersten Platz in der Tabelle vor dem Osnabrücker TB, der BG Hamburg-West und dem Lokalrivalen Alba Berlin. Alba ist auch der Gegner am Sonnabend, 16. Januar. Ab 18 Uhr steigt in der Max-Schmeling-Halle das Derby. Und vielleicht fällt in dieser Partie schon eine Entscheidung im Aufstiegsrennen. „Alba ist eines der stärksten, wenn nicht das stärkste Team der Liga. Ja, das könnte eine richtungsweisende Partie sein“, meint Christophe Papélian.
Problem: Aufstieg
Das Hinspiel hatte der TISC mit 59:57 in eigener Halle gewonnen. Doch ob die Truppe aus dem Herzens Berlins einen sportlichen Aufstieg in die zweite Bundesliga überhaupt angehen würde, ist zurzeit noch völlig offen. „Ich würde natürlich wahnsinnig gern zweite Bundesliga spielen wollen. Und ich glaube, dass die Mädels das ganz genauso sehen“, sagt Papélian, gibt aber zu Bedenken: „Wenn man in die zweite Bundesliga geht, benötigt man ein viel größeres Budget. Man hat einen wesentlich höheren finanziellen, aber auch organisatorischen Aufwand.“ Hinzu kommt, dass auch die ersten Herren vom TISC schon wieder Spitzenreiter in der zweiten Regionalliga Ost sind und in die erste Regionalliga Nord aufsteigen könnten. Doch auch hier verzichtete man bereits im vergangenen Jahr aus wirtschaftlichen Gründen auf einen Aufstieg. „Sollten beide Mannschaften den sportlichen Aufstieg schaffen, stehen wir vor einem echten Problem, weil das unsere finanziellen Möglichkeiten in jedem Fall sprengen würde“, erläutert Papélian und ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Vielleicht sind wir der ärmste Basketballverein in Berlin. Aber bei uns ist jeder für den anderen da – und das immer und zu jeder Zeit. Und das ist mir bedeutend lieber.“
Letztlich betont Christophe Papélian, der seit 1999 im Klub und damit Gründungsmitglied ist, dass noch keine Entscheidungen getroffen worden seien. „Wir werden sportlich alles geben – sowohl die Damen als auch die Herren. Und dann werden wir Entscheidungen treffen. Wir haben leider keine andere Wahl.“ min
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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