Zu Besuch in der neuen Kletterhalle des DAV
Es gibt viele Wege nach oben, vor allem in der Kletterhalle des DAV Berlin. Auf dem Gelände an der Ecke Seydlitz- und Lehrter Straße hat sich der Verein, der in der Hauptstadt natürlicherweise auf echte Felsspalten verzichten muss, in den vergangenen Monaten eine neue Sportanlage gebaut. Das sei dringend nötig gewesen, wie der stellvertretende Vorsitzende der Sektion, Walter Welzel, noch einmal beteuert: "Das Klettern ist seit Jahren ein absoluter Boomsport, unsere Mitgliederzahlen wachsen stetig." Zur offiziellen Eröffnung der Halle sei das 11 111. Mitglied begrüßt worden, inzwischen gehe es "streng gegen 120 000." In der alten Kletterhalle der Sektion im Hüttenweg sei es unmöglich gewesen, alle klettern zu lassen, die gerne wollten. Deshalb die Investition an der Seydlitzstraße. Allein der Schulungsraum, in dem Neuzugänge ihre ersten Kletterversuche wagen, ist dort größer als die alte Halle insgesamt. Auf einer Kletterfläche von gut 1700 Quadratmetern gibt es rund 150 Routen nach oben. Wer an der Decke ankommt, baumelt 15,5 Meter über dem Boden. "Uns war bei der Konzeption der Halle wichtig, dass man hier nicht nur klettern kann", erklärt Christoph Linden, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, beim Rundgang.
So habe der Verein seine Getränkebar mit Außenterrasse bewusst so offen gestaltet, dass sich auch Passanten eingeladen fühlen. "Wir wollen uns nach außen öffnen und Interessierten auch mal den Blick in die Halle ermöglichen", ergänzt Welzel. Außerdem seien für die nahe Zukunft immer mehr gemeinsame Aktionen mit umliegenden Schulen und sozialen Projekten geplant. Der Bezirk Mitte hat dem Verein das Baugrundstück im Rahmen der Sportstättenvergabe zu besonders günstigen Konditionen überlassen. Deshalb will der DAV der Öffentlichkeit mit solchen Angeboten etwas zurückgeben.
Ansonsten steht die Halle allerdings nur Vereinsmitgliedern offen. Es gibt freilich zahlreiche Kursangebote, parallel dazu ist die Halle täglich von 10 bis 23 Uhr fürs freie Klettern geöffnet. Wer noch kein Mitglied ist, kann bis zu dreimal an einem Schnupperkurs teilnehmen. "Ob das Klettern was für einen ist, merkt man erst, wenn man es mal versucht hat", sagt Walter Welzel. Auffallend sei jedoch, dass sich keine Gruppe beschreiben lasse, die für den Sport besonders geeignet ist. "Wir haben Kinder- und Seniorengruppen, die Begeisterung für den Sport geht quer durch die Gesellschaft."
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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