Gelbe Punkte für Schrotträder
Ordnungsamt kontrolliert am Hauptbahnhof Alträder

Schrottrad am Straßenrand mit gelbem Punkt: 2022 fanden die Ordnungshüter mehr als 1000 solcher Alträder in Mitte.  | Foto:  Ulrike Kiefert
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  • Schrottrad am Straßenrand mit gelbem Punkt: 2022 fanden die Ordnungshüter mehr als 1000 solcher Alträder in Mitte.
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In Mitte stehen jede Menge Schrottfahrräder herum. Das Bezirksamt geht mit Schwerpunktaktionen dagegen vor. Wie jetzt am Hauptbahnhof.

Der Rahmen ist noch angekettet. Der Sattel aber fehlt, ebenso das Hinterrad. So ein Fahrrad will niemand zurück und auch nicht mehr klauen. Also rosten solche Fahrradleichen am Straßenrand vor sich hin. Was nicht nur das Stadtbild verschandelt, sondern auch das Abstellen anderer Räder blockiert. Das Bezirksamt geht darum mit regelmäßigen Schwerpunktaktionen gegen die Alträder vor. Zuletzt Anfang Januar am Hauptbahnhof.

Dort markierten die Ordnungshüter 41 Schrotträder und aufgegebene Fahrräder mit einem gelben Punkt oder einer Banderole. „Der Hauptbahnhof ist leider ein Hotspot für Schrottfahrräder in Mitte“, sagt Ordnungsstadträtin Almut Neumann (Grüne). „Das ist ärgerlich für die Menschen, die dort mit dem Fahrrad unterwegs sind, weil viele Fahrradstellplätze dauerhaft blockiert sind.“

Was aber zeichnet ein sogenanntes Schrottrad aus? Ein platter Reifen oder ein fehlender Sattel allein reichen nicht. Der Sattel kann ersetzt und der Reifen wieder aufgepumpt werden. Vielmehr müssen mehrere Schäden zusammenkommen. Zum Beispiel ein fehlender Sattel, verdrehte Räder, fehlende Kette, fehlende Reifen und dergleichen. Als Faustregel gilt: Das Fahrrad wieder fahrtüchtig zu machen wäre teurer als der Wert des gefundenen Fahrradwracks. Solche Räder bekommen dann von den Ordnungshütern einen Gelbpunkt. Der Besitzer hat dann drei Wochen Zeit, das Rad doch noch abzuholen. Als aufgegeben gelten Räder, die zwar fahrbereit sind, über längere Zeit aber offenbar nicht mehr bewegt wurden. Dafür sprechen beispielsweise vermooste Sattel oder Laub im Fahrradkorb. An ihnen bringen die Ordnungshüter gelbe Banderolen an. Die Fahrradhalter sind damit aufgefordert, ihre Räder binnen vier Wochen zu beseitigen.

Mitarbeiter von Goldnetz flext im Wedding Schrottrad von der Kette.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Nach Ablauf der Fristen darf das Ordnungsamt die Räder vom öffentlichen Straßenrand entfernen. Die werden dann aber nicht weggeworfen, sondern vom Verein Goldnetz wieder aufgemöbelt und gemeinnützigen Organisationen wie der Arche oder Berliner Tafel überlassen. Bevor das passiert, werden die Räder zunächst aber zwei Monate eingelagert und zur Prüfung der Fahndungsliste der Polizei gemeldet. Meldet sich kein Halter, gehen die Räder in die Werkstatt. Was nach dem Aus- und Umbau an Schrott übrigbleibt, wird fachgerecht entsorgt.

Im vergangenen Jahr meldete das Ordnungsamt Mitte insgesamt 1076 Schrotträder und aufgegebene Fahrräder an Goldnetz. Die Zahl ist damit deutlich gestiegen. 2019 waren es noch 499 Räder. Gefunden werden die Alträder meist an Bahnhöfen. Die jüngste Schwerpunktaktion war im März 2022 am U- und S-Bahnhof Wedding. Die meisten Schrotträder werden dem Ordnungsamt gemeldet. Oder die Ordnungshüter von der Sondergruppe „Wracks und Müll“ entdecken sie bei ihren täglichen Kontrollen.

Schrottrad am Straßenrand mit gelbem Punkt: 2022 fanden die Ordnungshüter mehr als 1000 solcher Alträder in Mitte.  | Foto:  Ulrike Kiefert
Mitarbeiter von Goldnetz flext im Wedding Schrottrad von der Kette.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Ulrike Kiefert aus Mitte

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