"Angstraum" unter Putlitzbrücke
Abgeordneter Kurt fordert mehr Licht für Fußgänger
Dunkle Unterführungen machen Angst. Ein Beispiel ist die Putlitzbrücke. Mehr Licht könnte helfen. Doch so schnell passiert erstmal nichts, hat der Grünen-Politiker Taylan Kurt erfahren.
Die Putlitzbrücke ist kein schönes Bauwerk. Kahl, breit und ziemlich lang überspannt sie die Bahngleise und verbindet Moabit mit dem Wedding. Spazieren geht hier keiner – trotzdem wird die Brücke rege genutzt. Denn oben liegen die Eingänge zur S- und U-Bahnstation Westhafen. Treppen führen hinunter zu den Altbauten an der Quitzowstraße.
Dort aber sorgt die dunkle Unterführung offenbar bei vielen für Unbehagen, wie Taylan Kurt aus Gesprächen mit Anwohnern erfahren hat. „Gerade im Winterhalbjahr ist der Bereich unter der Brücke ein Angstraum, vor allem für Frauen“, schildert der Grünen-Abgeordnete die Situation. Sperrmüll und dauerparkende Wohnmobile machten die Situation für die Fußgänger noch unübersichtlicher. Kurt hat darum bei Senatsverkehrsverwaltung nachgefragt, ob die Unterführung mehr Licht bekommt.
In der Verwaltung war das Problem vor der Anfrage nicht bekannt. So habe es bisher keine Hinweise gegeben, dass die Beleuchtung verbessert werden müsste, so die Antwort. Eine Prüfung der Ist-Situation unter der Putlitzbrücke habe aber ergeben, „dass eine wahrnehmbare Verbesserung der Beleuchtungssituation durch Errichtung einer zusätzlichen Beleuchtungsanlage erreicht werden kann“. Übersetzt: Mehr Lampen würden es dort tatsächlich heller machen. Ob man sich darum kümmern will, teilt die Senatsverkehrsverwaltung in ihrer Antwort nicht mit. Für Taylan Kurt steht indes fest: „Jetzt muss die Verwaltung schnellstmöglich handeln, damit die Sicherheit hier erhöht wird.“
Was die Dauerparker unter der Brücke betrifft, so kann das zuständige Ordnungsamt Mitte nicht viel tun. Laut Bezirksamt wird der Bereich seit gut zwei Jahren parkraumbewirtschaftet und daher regelmäßig bestreift. Gegen parkende Autos unter der Brücke könne allerdings aus straßenverkehrsrechtlicher Sicht nur wenig unternommen werden. Denn mit Zulassung, TÜV und Versicherungsschutz könnten Kraftfahrzeuge unbegrenzt auf öffentlichen Straßen stehen. Und wer keinen gültigen Parkschein hat, könne nur verwarnt, aber nicht abgeschleppt werden, da es unter der Brücke keine angeordnete Höchstparkdauer gebe, erklärt das Bezirksamt dazu.
Dem Grünen-Abgeordneten genügen diese Antworten nicht. „Auf konkrete Handlungsabsichten lassen sich Senatsverwaltung und Bezirk zu meinem Bedauern bisher nicht ein.“
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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