Bitte, gerne, aber … - zur Straßenbenennung im Baugebiet Heidestraße

Moabit. Gegen die Person, nach der eine Straße im Neubaugebiet Heidestraße benannt werden soll, haben Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) und Bürgermeister Christian Hanke (SPD) nichts einzuwenden, aber ihrer Meinung nach sei der Name einfach zu kompliziert.

Beim Entziffern einer Lydia-Rabinowitsch-Straße könnten ungeduldige Zeitgenossen hinterm Steuer oder Menschen, die es berufsbedingt eilig haben, wie Polizisten, Rettungssanitäter, Feuerwehrleute oder Mitarbeiter von Post- und Zustelldiensten ins Schwitzen kommen und Anwohner, Besucher und Gäste der Straße ob der 25 Buchstaben die Orientierung verlieren.

Ganz schlimm würde die Namensgebung Kinder und sehschwache Erwachsene treffen, gleichfalls Menschen, die der deutschen Sprache nicht oder nur unzureichend mächtig sind. Nicht zu vergessen alle diejenigen, die dereinst Lydia-Rabinowitsch-Straße auf Dokumente, Anträge, Formulare und Briefumschläge schreiben müssten.

Hanke und Spallek verweisen auf die Ausführungsvorschriften des Berliner Straßengesetzes. Die schreiben vor, dass Straßennamen der eindeutigen Orientierung und Auffindung dienen und somit eine Ordnungsfunktion haben. Wie harmoniert wohl die „AV Benennung“ mit der Dörchtläuchtingstraße in Britz, der Skladanowskystraße in Niederschönhausen oder dem Pittiplatschweg in der Stadtrandsiedlung Malchow?

Mit den anderen Namen, die die BVV im Juli für neue Straßen und den kleinen Platz in der Europacity beschlossen hat, gibt es wohl keine Schwierigkeiten. Sie sind kurz und verständlich und lauten: Lisa Fittko, Clara von Simson und Clara Mleinek. Halt! Mleinek? Zwei Konsonanten, die am Wortanfang aufeinanderfolgen, kennt die deutsche Sprache nicht so recht und sind daher „ebenfalls problematisch“ – für eilige Autofahrer, Polizisten, Rettungssanitäter, Feuerwehrleute, Postler, Anwohner, Besucher, Gäste, Kinder, sehschwache Erwachsene und Touristen. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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