Bitte im Zehn-Minuten-Takt
BVV fordert für die Europacity bessere Anbindung an öffentlichen Nahverkehr
Nahezu wöchentlich ist zu beobachten, wie nördlich des Berliner Hauptbahnhofs das neue Stadtquartier namens Europacity wächst und wächst. Damit muss der öffentliche Nahverkehr Schritt halten.
Eine Grundsteinlegung folgt der anderen. Baukräne drehen sich. Richtfeste werden gefeiert. Insgesamt entstehen 3000 neue Wohnungen und 10 000 neue Arbeitsplätze. Die neuen Bewohner und Arbeitnehmer in der Europacity werden Verkehr verursachen. Eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist sinnvoll und notwendig. Doch genau daran soll es derzeit noch ziemlich hapern.
Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Mitte hat unlängst reagiert. Sie hat einen von der SPD-Fraktion eingebrachten und von den Verordneten der CDU unterstützten Antrag mit großer Mehrheit verabschiedet. Der Antrag enthält die Forderung an das Bezirksamt, sich gegenüber der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz „für eine bessere Anbindung der Europacity an den ÖPNV einzusetzen“.
Infrastruktur am Hauptbahnhof ist begrenzt
Womit die Verordneten von Mitte schon heute fest rechnen: Mittelfristig werden die im Nahverkehrsplan des Landes Berlin vorgesehene S-Bahnhof Perleberger Brücke – er muss neu gebaut werden – und eine neue Straßenbahnlinie Abhilfe schaffen. Bis es soweit ist – und das ist der Kern des Antrags –, müssen die Busverbindungen durch die Europacity verbessert werden. An allen Tagen soll für eine „stabile Verbindung“ möglichst ein Zehn-Minuten-Takt bestehen.
Eine Verbesserung des Angebots ist auch aus Sicht der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) „dringend geboten“, merkt BVG-Sprecherin Petra Nelken an. „Hierfür haben wir in der Vergangenheit verschiedene Möglichkeiten untersucht, wie wir das Gebiet möglichst attraktiv, kundenfreundlich und wirtschaftlich anbinden können“, sagt Nelken auf Anfrage.
Gerade würde die BVG gemeinsam mit Vertretern des Landes Berlin und des Bezirksamts Mitte unterschiedliche Varianten diskutieren. „Diese haben alle den Zehn-Minuten-Takt in der Heidestraße zum Ziel“, so die BVG-Sprecherin. Es ist keine einfache Aufgabe. Denn wie Petra Nelken ausführt, sei die Infrastruktur rund um den Hauptbahnhof begrenzt und im Weddinger Teil der Linie 142 seien die Straßen nicht gerade breit. Schließlich steige die Nachfrage nach ÖPNV auch in der Lehrter Straße. Alles das müsse miteinander abgestimmt werden.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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