Die Bremer Straße läuft
Erstes Konzept zur Umgestaltung des Straßenzuges vorgestellt

Blick in die Bremer Straße nach Norden: Seit der Verkehrsberuhigung in den Achtzigern hat sich hier nicht mehr viel getan.  | Foto: KEN
  • Blick in die Bremer Straße nach Norden: Seit der Verkehrsberuhigung in den Achtzigern hat sich hier nicht mehr viel getan.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) will aus der Bremer Straße ein attraktives Quartier mit zahlreichen soziokulturellen und pädagogischen Angeboten machen, zu einem Ort, der heutigen ökologischen Ansprüchen genügt. Nun liegt ein erstes Konzept vor.

Es wurde am 18. Juni im Stadtteilplenum Moabit-West im Nachbarschaftszentrum „Stadtschlosstreff“ einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Erarbeitet hat das Konzept gemeinsam mit anderen Fachleuten die Stadtentwicklungsgesellschaft Stattbau. Die Bürger waren seit vergangenem September in großem Umfang an der Erarbeitung des Konzepts beteiligt.

Im Stadtteilplenum erläuterte Marion Schuchardt von Stattbau anhand von Stationen entlang der Bremer Straße von Süden nach Norden die Umgestaltungspläne. Grundsätzlich wollen sich die Planer am Fuß- und Radverkehr orientieren. „Die Bremer Straße läuft“, lautet eines der Mottos des Erstkonzepts. Es soll Schluss sein mit zugeparkten Kreuzungen. Eine schönere Bepflanzung der Straße, die Schaffung von mehr Aufenthaltsmöglichkeiten und mehr Fahrradbügel stehen auf dem Programm.

Unionpark wird aufgeräumt

An der ersten Station, der Jugendverkehrsschule, empfiehlt Marion Schuchardt, den davorliegenden Grünstreifen der Schule zuzuschlagen und dafür auf der Nordseite der Arminiusmarkthalle einen Platz anzulegen. Dort soll auch ein neuer Eingang für die Jugendverkehrsschule geschaffen werden.

Für den Hort Wiclefstraße, die zweite Station, hat das Büro Stattbau zwei Optionen. Entweder das bestehende Gebäude und seine Freiflächen werden saniert oder das Haus wird zu einer Kita mit 120 Plätzen umgebaut. Ein neuer Hort könnte auf dem Unionplatz entstehen.

Die Jugendfreizeiteinrichtung Wolfgang-Scheunemann-Haus will Stattbau zugunsten eines Neubaus mit mehr Fläche – für mehr Angebote wie zum Beispiel betreutes Wohnen – abreißen.

Aufräumen lautet das Schlagwort für den Unionpark und die Grünfläche, wo sich Bremer Straße und Birkenstraße kreuzen, im Volksmund „Kap Union“ genannt. An dieser Stelle der Birkenstraße gehöre unbedingt eine Verkehrsinsel hin, sagt Marion Schuchardt. Am Kap könnte ein Eis- oder Caféwagen platziert werden. Auf der Südseite des Unionparks möchte Stattbau ein soziokulturell genutztes Gebäude, etwa mit Künstlerateliers, errichten.

Auf dem Unionplatz kann sich Marion Schuchardt einen Treffpunkt vorstellen, von dem aus allerlei Aktivitäten wie Breitensport organisiert werden. Apropos Sport: Die Union-Sporthalle will Stattbau nicht anfassen. Sie sei in gutem Zustand, nach dem Auszug der Flüchtlinge saniert. „Sie bleibt erhalten“, so Schuchardt.

"Ökologischer Leuchtturm"

Ganz anders verhalte es sich mit dem nahen Werkhof des bezirklichen Grünflächenamtes. Der sei in einem „grottigen Zustand“ und gehöre an die Ellen-Epstein-Straße verlegt. Auf dem Werkhofareal könnte ein Hort gebaut werden.

Im Konzept von Stattbau für die Bremer Straße ist auch das Schulumweltzentrum (SUZ) berücksichtigt. Damit es im Quartier zum Ort für Umweltbildung werde, müsse ein neues Gebäude gebaut werden, ein „ökologischer Leuchtturm“.

Am nördlichen Ende der Bremer Straße liegt das Zentrum für Kunst und Urbanistik (ZK/U). Dessen Grünflächen sind im Stadtplanersprech „übernutzt“. Stattbau fordert ein neues Regenwasserkonzept, mehr Spieleangebote für Jugendliche und eine „Anpassung an die Wirklichkeit“ hinsichtlich Pflege der Grünfläche und Kooperation mit dem Grünflächenamt.

Bei der Neugestaltung der Bremer Straße stehe man erst ganz am Anfang, erklärt Claudia Schmidt vom Stadtentwicklungsamt. Auf die BVV und ihre Ausschüsse wartet viel Arbeit. Claudia Schmidt rechnet mit einem Planungszeitraum von zehn Jahren. Kritikern des ersten Konzepts wie dem Fachverband Fußverkehr – er fürchtet ein Zubauen der Straße und einen zu großen Verlust von Grünflächen – entgegnet die Mitarbeiterin des Stadtentwicklungsamtes: „Es ist noch nichts entschieden.“

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 27.11.24
  • 285× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 214× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.284× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 1.015× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.