Mehr Bewegungsfreiheit für Fußgänger
Sozialverband veröffentlicht Papier zur Verkehrsplanung

Der rot-rot-grüne Berliner Senat will „nicht motorisierte“ Verkehrsarten, also etwa das Zu-Fuß-Gehen, fördern. Er hat eine sogenannte Fußverkehrsstrategie für die Stadt entwickelt. Auch andere Gruppen aus der Zivilgesellschaft beschäftigen sich mit dem Thema, zuletzt der Kreisverband Tiergarten-Wedding des Sozialverbandes Deutschland (SoVD).

Ausführlich haben die Mitglieder des SoVD-Kreisverbandes über die Verkehrsentwicklung in Tiergarten, im Hansaviertel und in Moabit diskutiert. Am Ende der Debatte steht nun ein sogenannter Beschlusstext, den der Kreisvorsitzende, der frühere Bezirksstadtrat in Charlottenburg-Wilmersdorf und Berliner Abgeordnete Joachim Krüger (CDU), kürzlich der Öffentlichkeit vorgestellt hat.

Für den SoVD-Kreisverband ist der Fußgänger Ausgangspunkt für eine bezirkliche Verkehrsplanung. In dem Papier wird Bewegungsfreiheit für Fußgänger ohne sonderliche Barrieren und Gefahren gefordert. Im Blick hat der Sozialverband in Tiergarten-Wedding gehbehinderte Menschen, Menschen mit Rollatoren, Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen.

Für Radfahrer soll es ein „gut gesichertes und ausreichend breites Radwegenetz“ geben, das „auf einer gut durchdachten Wegeplanung“ basiert, die nicht an Bezirksgrenzen Halt macht.

Von einer „künstlichen Parkplatzverknappung“ hält der Sozialverband Tiergarten-Wedding nichts. Hier werde allein der individuelle Autoverkehr „aus ideologisch-erzieherischen Gründen“ schikaniert. Alternativen zum Individualverkehr wie etwa das Carsharing müssten sich durch Attraktivität durchsetzen.

Der SoVD-Kreisverband plädiert für den weiteren Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs, jedoch nicht für den Neubau von Straßenbahnlinien ohne eigenen Gleiskörper. Das schränke nur den Autoverkehr ein, argumentieren die SoVD-Mitglieder. Ohnehin setzen diese mehr auf U-Bahn-Streckenerweiterungen, mehr separate Busspuren, moderne Bushaltestellen sowie auf einen engeren Takt bei Bussen und Bahnen, der sich an der jeweiligen Nachfrage orientiert.

Zu guter Letzt sollen mehr Polizisten und Ordnungsamtsmitarbeiter unterwegs sein, um Verkehrsverstöße strenger zu ahnden.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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