Kleiner Platz – große Wirkung
Verein Lebenstraum macht Vorschlag zur Verkehrsberuhigung der Lübecker Straße

Das Bezirksamt will in der Lübecker Straße den Verkehr beruhigen. Im Rahmen der Bürgerbeteiligung hatte die Verwaltung die Anwohner Anfang März zu einer Versammlung eingeladen. Der gemeinsame Verein Lebenstraum, Nachbar der Lübecker Straße, hat einen Vorschlag zur Umgestaltung erarbeitet und 363 Unterschriften von Menschen gesammelt, die diesen Vorschlag unterstützen.

Gotthard Schulte-Tigges, neben Katja Braungardt und Benno Weischer im Vorstand der als Initiative Alleinerziehender 1990 gegründeten Organisation im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, erläutert den Plan. Die 370 Meter lange südliche Lübecker Straße wird zur Sackgasse umgestaltet. „Dabei wird ein Straßenbereich von 45 Metern vor dem Kinderspielplatz Lübecker Straße 20 frei, der begrünt und mit Bäumen bepflanzt wird sowie Sitzgelegenheiten erhält.“ Es entstehe ein ansprechender kleiner Stadtplatz, so Schulte-Tigges. Verkehr und Abgase seien vom vielbesuchten Spielplatz weiter weg.

Mögliche Kritiker beruhigt der Vereinsvorstand. Die Bäume, die in der Mitte der Straße gepflanzt werden könnten, hätten ausreichenden Abstand zu Versorgungsleitungen am Straßenrand. Auch für Feuerwehr und Müllabfuhr gebe ausreichend Platz, so Schulte-Tigges. Für beide könne die Zufahrt über die Perleberger Straße erfolgen, für die Botschaft Tadschikistans und das Haus Lübecker Straße 19 über den Wendebereich der Sackgasse.

Der Verein, der im „Lebenstraumhaus“, Perleberger Straße 21, das Modellprojekt einer Hausgemeinschaft Alleinerziehender mit Vereinscafé und Selbsthilfe-, Kontakt- und Beratungsstelle verwirklicht hat, fühlt sich für den Spielplatz verantwortlich. Er hat bereits dessen Umgestaltung angeregt. Gotthard Schulte-Tigges äußert die Besorgnis, die vermutlich auch andere Anwohner umtreibt.

Für August ist in unmittelbarer Nähe die Eröffnung des Einkaufs- und Freizeitzentrums „Schultheiss-Quartier“ geplant. Die beiden Großmärkte, 100 Läden, das 270-Betten-Hotel und die 400 Tiefgaragenparkplätze werden viel Verkehr in die Lübecker Straße bringen. Sie wird zum Parken und als Abkürzung zum Parkhaus herhalten müssen. Die Lübecker südlich der Perleberger Straße zur Sackgasse zu machen wäre hingegen ein simpler, aber durchaus wirksamer Vorschlag.

Der Vereinsvorstand verweist auf den Beschluss des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms durch das Abgeordnetenhaus am 25. Januar und auf die Berliner Koalitionsvereinbarung. Darin bekundet der rot-rot-grüne Senat seine Absicht, „Stadtplätze und Grünanlagen mit hoher Aufenthaltsqualität und inklusiver Gestaltung zu schaffen“ und „einen Schwerpunkt auf die verkehrsberuhigte Gestaltung zu legen“, des Weiteren die Parkraumbewirtschaftung innerhalb des S-Bahnrings auszuweiten und Stellplätze zu verringern.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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