Am Rathaus Tiergarten weht wieder die Equal-Pay-Day-Fahne
Sie flattert wieder im Winterwind, die Fahne anlässlich des Equal Pay Days 2018, des Tages der Lohn-gerechtigkeit.
Gehisst hat sie am Morgen des 20. März Mittes Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) vor dem Rathaus Tiergarten am Mathilde-Jacob-Platz.
Das Motto der diesjährigen Kampagne lautet: „Transparenz gewinnt“. Es bezieht sich auf das im Juli vergangenen Jahres in Kraft getretene sogenannte Entgelttransparenzgesetz, das viele vor seiner Verabschiedung für ein weiteres Bürokratiemonster gehalten haben.
„Das Gesetz zur Förderung der Entgelttransparenz zwischen Frauen und Männern, so der korrekte Titel, hat jetzt eine rechtliche Grundlage für mehr Transparenz geschaffen“, erläutert Mittes Gleichstellungsbeauftragte Kerstin Drobick. Das Gesetz sehe einen individuellen Anspruch auf Auskunft vor und fordere die Unternehmen auf, ihre Entgeltstrukturen zu überprüfen. Zudem gebe es eine Berichtspflicht über Maßnahmen, wie Lohngerechtigkeit hergestellt werde. „Damit fördert das neue Gesetz gleichen Lohn für gleiche Arbeit für Frauen und Männer“, sagt abschließend Kerstin Drobick.
Tatsächlich existieren noch zahlreiche Ungleichheiten bei der Bezahlung von Männern und Frauen. Die Lohnlücke beträgt 21 Prozent. Die lebenslange Lücke beim Einkommen zwischen Männern und Frauen beträgt sogar gut 49 Prozent, die Lücke bei der Pflege 52,4 Prozent und die Rentenlücke 53 Prozent.
84 von 100 Deutschen sind der Meinung, Frauen würden in vergleichbaren Jobs schlechter als Männer bezahlt. Fast die Hälfte der Befragten glaubt, dass das sogar im eigenen Unternehmen geschieht, und zwei Drittel der Unternehmen wissen nicht, ob es bei ihnen Lohngerechtigkeit gibt. 50 Prozent der Personalchefs sagen, sie hätten Maßnahmen zur Gleichstellung getroffen.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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