Bauarbeiten an der Arminiusmarkthalle: Gewerbetreibende fürchten Einbußen

Antje Menz, Inhaberin des Cafés „Natürlicher Lebensraum“, serviert Bauarbeitern Kaffee und Kuchen. Ihre spaßige Aktion mit guten Freunden und Bekannten, die sich fürs Foto Warnwesten anlegten und Helme aufsetzten, hat einen ernsten Hintergrund. | Foto: Karen Noetzel
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  • Antje Menz, Inhaberin des Cafés „Natürlicher Lebensraum“, serviert Bauarbeitern Kaffee und Kuchen. Ihre spaßige Aktion mit guten Freunden und Bekannten, die sich fürs Foto Warnwesten anlegten und Helme aufsetzten, hat einen ernsten Hintergrund.
  • Foto: Karen Noetzel
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Moabit. Am 1. April ist es genau vier Jahre her, dass Antje Menz ihr kleines Café an der Jonasstraße eröffnet hat. Gäste genießen das sommerlich warme Wetter an den Tischen auf dem Gehweg – und blicken auf eine Baustelle.

Die Jonasstraße zwischen Arminius- und Bugenhagenstraße ist der erste von drei Bauabschnitten, die für die Sanierung und Aufwertung der Straßen rund um die Arminiusmarkthalle in diesem Jahr in Angriff genommen werden.

Zuvor wurde die Bremer Straße neu gestaltet, die Bugenhagenstraße ist so gut wie fertig. Die Maßnahme vor Antje Menz’ Café soll im Juni abgeschlossen sein. Danach folgen voraussichtlich bis September die Arminiusstraße und der Abschnitt der Jonasstraße zwischen Arminius- und Turmstraße. Die Baumpflanzungen finden naturgemäß im Herbst statt.

Auf der Jonasstraße wird zunächst der Straßenbelag erneuert. Da könnten bald einige Gäste wegbleiben. Wenn anschließend der Gehweg vor dem Café und den benachbarten Geschäften und Büros neu gestaltet wird, kann das für Gewerbetreibende wie Antje Menz kritisch werden. Zwar erhalten Gastronomiebetriebe eine Genehmigung, öffentliches Straßenland für ihre Zwecke zu nutzen, aber einen rechtlichen Anspruch darauf haben sie nicht. Baumaßnahmen für alle wiegen schwerer als individuelles Geschäftsinteresse. Trotzdem dürfe nicht geschehen, dass Pionierinnen wie Antje Menz durch eine Sanierung auf der Strecke blieben, von der später andere Gewerbetreibende profitierten, meint Georg Thieme vom Geschäftsstraßenmanagement (GSM) Turmstraße. Das GSM ist darauf bedacht, dass die Gewerbetreibenden im Sanierungsgebiet keine allzu großen geschäftlichen Einbußen erleben oder gar in ihrer Existenz bedroht werden.

Thiemes Büro hat zwischen der Baufirma und den Geschäftsleuten vermittelt. Die Baumaßnahmen erfolgen in kleinen Abschnitten. Der Härtefall ist dennoch nicht ausgeschlossen. „Ausnahmsweise liegen die Bauarbeiten so ziemlich im Zeitplan“, freut sich Georg Thieme. Und Antje Menz ist glücklich, dass so viele attraktive junge Herren in Warnwesten und Helmen ihrem Aufruf zu einer Foto-Aktion auf der Baustelle vor dem Café gefolgt sind. Mit der will sie auf spaßige Art auf ihre ernste Situation aufmerksam machen. KEN

Ansprechpartner für allgemeine Fragen zum Straßenumbau ist das Koordinationsbüro für Stadtentwicklung und Projektmanagement (KoSP GmbH), turmstrasse@kosp-berlin.de,  23 94 53 39, für Gewerbetreibende das Geschäftsstraßenmanagement Turmstraße, gsm@turmstrasse.de,  23 93 85 08.
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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