Umstrittenes Bauprojekt
Heimatverein verärgert über Vorhaben der GASAG am Müggelheimer Dorfanger

Mitten auf dem historischen Müggelheimer Dorfanger hat die GASAG mit dem Neubau einer Ortsdruckregelanlage begonnen. Das Vorhaben dient laut Bürgermeister Oliver Igel der Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit der Bevölkerung. Es gibt jedoch Widerstand.

Der Müggelheimer Heimatverein sieht in dem Bauprojekt eine „Zerstörung der Grünflächen- und Baumsubstanz in zentraler Ortslage“. Der Dorfanger sei zentraler Identifikationspunkt der Müggelheimer, doch der Bau an so exponierter Stelle verändere das Eingangsbild des denkmalgeschützten Dorfensembles gravierend. „Schließlich ist Müggelheim das einzige noch derart erhaltene Angerdorf in Berlin, was zu schützen ist und bereits in der Bauordnung von 1927 unter Schutz gestellt wurde“, heißt es in einer Mitteilung.

Darüber hinaus werde die betroffene Fläche für traditionelle Veranstaltungen wie das Anger- und das Erntefest genutzt. „Diese Events haben eine besondere Bedeutung über Müggelheim hinaus und würden durch das Bauvorhaben zu einer Verarmung des kulturellen Lebens im Ortsteil und in Köpenick führen.“

Vor vollendete Tatsachen gestellt

Die Bürger seien nicht informiert, sondern vor vollendete Tatsachen gestellt worden, kritisiert der Heimatverein außerdem. Es gab eine Demonstration und ein Protestplakat, das am Bauzaun befestigt wurde. Auch mehrere Politiker, darunter der Abgeordnete Stefan Förster (FDP), schalteten sich ein. Bei den ersten Arbeiten wurde bereits eine Beschädigung des Wurzelwerks sowie der umgebenden Bäume festgestellt. „Es fehlen mir die Worte, meinem Zorn Ausdruck zu verleihen“, schrieb der Vereinsvorsitzende Lutz Melchior, der sich mit einem Hilferuf an Oliver Igel gewandt hat.

Die Errichtung sei derzeit stark umstritten, gab der Bürgermeister zu. Das ebenfalls auf dem Dorfanger befindliche Bestandgebäude der GASAG soll demnach unmittelbar nach Fertigstellung der Anlage abgerissen und die Fläche wieder öffentlich zugänglich gemacht werden. „Das Bezirksamt muss zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit der Bevölkerung solche Anlagen auch unter Zurückstellung der Belange des Denkmalschutzes hinnehmen und kann die Genehmigung hierfür nicht verweigern“, so Oliver Igel in einer Pressemitteilung. Er habe dennoch den GASAG-Vorstand mit der Bitte kontaktiert, eine andere Standortvariante auszuwählen. Gespräche sollen folgen.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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